Die Bucher helfen sich auch selbst
Autor: Waltraud Enkert
Buch, Sonntag, 23. Juni 2013
Für den Bucher Nachwuchs ging ein Wunsch in Erfüllung. Er hat jetzt eine Tischtennisplatte am Dorfplatz und selbst ein Stück zur Finanzierung beigetragen.
Zwei Jahre ist es her, seit der neue Dorfplatz in Buch eingeweiht wurde. Ein schöner Treffpunkt ist er geworden mit seinen Wasserfontänen, den Sitzbänken und dem Kinderspielplatz gleich daneben. Doch eine Sache fehlte noch: eine Tischtennisplatte. Die hatten sich Bucher Kinder und Jugendliche schon lang gewünscht.
Also sprachen kürzlich ein paar Mütter bei Bürgermeister Waldemar Kleetz (CSU) vor. Und der hat zugesagt. Doch die Mütter hatten das Gefühl, die Dorfbewohner selbst sollten auch einen Beitrag dazu leisten. "Wir haben ja erst den schönen Platz hier bekommen", begründet Christine Stumpf. Also, was tun? Ein Schafkopfturnier, ein Schnauzturnier? Auf jeden Fall musste es unter Dach stattfinden - dazu zwang der Dauerregen. "Wir wollten was finden, was den Jüngsten bis zur Oma anspricht, und wenn sie nur zuschauen", erklärt Bettina Schierreich.
Schnell Unterstützung gefunden
Bei einer Feuerwehrübung der Bucher Damengruppe fanden sie schnell Mitstreiterinnen. Ein Termin wurde festgelegt, wer welchen Kuchen bäckt, was gegrillt wird und wer alles helfen soll. Dann wurde ins Feuerwehrhaus eingeladen - zum Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier.
48 Spieler sind gekommen. "Niemals hätten wir mit so vielen Leuten gerechnet", sagt Tanja Gumbrecht. Mit ihren 76 Jahren war Maria Bergander die älteste Teilnehmerin, der fünfjährige Fabian Vogel der jüngste. An zwölf Tischen wurde gewürfelt und geschoben. Wobei die Zusammensetzung der Spieler verlost wurde.
Einsatz: ein Euro
Der Einsatz für Erwachsene kostete einen Euro, Kinder waren frei. Firmen hatten Werbegeschenke gespendet, so dass jeder Teilnehmer ein kleines Geschenk bekam. Für die Sieger gab es sogar noch höherwertige Preise, wie zum Beispiel ein Tischtennis-Set. Die Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiele wurden aus der Spielekiste daheim genommen, Monika Pfann hat sogar zwei Tische, auf denen das Spiel aufgezeichnet ist. Die kamen natürlich auch zum Einsatz.
Weil es auch Grillspezialitäten geben sollte, hatten die Mütter Datteln im Speckmantel angeboten. Väter grillten, die Jugend half beim Verkauf von Essen und Getränken. Auch eine aufgestellte Spendenkasse fand Gefallen. Am Ende waren 600 Euro zusammengekommen. "Da ist ganz viel gelacht worden an den Tischen", berichtet Bürgermeister Kleetz, der vom Engagement der Bucher begeistert ist. "Sonst wird immer nur gefordert." Die Tischtennisplatte hatte er bereits bestellt. Für die Gemeinde blieben nur 1100 statt 1700 Euro Kosten.
Seit der Anfrage beim Bürgermeister sind rund sechs Wochen vergangen. Jungs spielen gerade ein Doppel rings um die Platte herum. Dann kommen noch zwei hinzu, spielen mit. Punkte werden nicht gezählt, die Jungs haben einfach nur Spaß. Andere Kinder genießen die kühlen Wasserfontänen an diesem heißen Sommertag. Mütter sitzen auf den Bänken und unterhalten sich. Waldemar Kleetz resümiert: "So was habe ich in meinen 17 Jahren als Bürgermeister noch nicht erlebt."