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Die Besenbinder Röttenbach sind teuflisch gut


Autor: Pauline Lindner

Röttenbach, Sonntag, 12. Februar 2017

In Röttenbach ließ sich beim Karneval Club wieder einmal eine hervorragend gestaltete Prunksitzung bestaunen.
Die Prunksitzung des Karneval Clubs Röttenbach 2017 hatte wieder einmal Profi-Format. Fotos: Pauline Lindner


Zum zweiten Mal fand die Prunksitzung des Karneval-Clubs Röttenbach (KCR) in der Schulturnhalle statt. Da muss es zum zweiten Mal gesagt werden, dass der Ortswechsel allen zu gute kommt. Ohne die große Bühne wirkten weder der Auftritt der Garden mit 30, 40 Mädchen noch gar der Showtanz "Tief gefallen" der Ü15-Garde. Die riesigen Flügel Luzifers wären einfach nicht zur Geltung gekommen.

So aber versetzte der Showtanz das Publikum in Erstaunen. Es war sich sicher, dass damit der Deutsche Meistertitel demnächst in Oberhausen zu verteidigen ist. Dazu tritt auch das Tanzpärchen Lea Höhn und Pascal Bayreuther an, während sich die anderen KCR-Formationen auf die Süddeutsche Meisterschaft in Homburg/Saar vorbereiten. Für das Tanzpärchen hieß es aber schon gestern früh aufstehen, stand doch für sie die Aufzeichnung der Nachwuchsfosanächter in Veitshöchheim an.

Doch freilich, ehe die Veranstaltung so richtig in Schwung kam, waren Mitarbeiter des Sicherheitsamts des Landratsamts da und prüften die Standfestigkeit der Bühne, indem sie Elferrat und politische Prominenz vortanzen ließen. "Jetzt wissen wir, warum der KCR kein Männerballett hat", kommentierte Sitzungspräsident Thorsten Ott als kurzsichtiger Beamter diesen Auftritt.

Die Besenbinder holten sich dazu Verstärkung von der Freiwilligen Feuerwehr Kleingesee. Die Kollegen aus der Fränkischen Schweiz hatten sich in altgriechische Gewänder gehüllt. Das Herz nicht nur des weiblichen Publikums eroberte auch Köhler, der Mann am Klavier mit der Urban-Priol-Gedenkfrisur. Versuchte ihn Knödeltenor André von Schreckenbach vorzuführen, ergötzte sich der Saal an seiner hilflos-verzweifelten Miene.

Doch auch das Wort kam nicht zu kurz. Eigens dafür war die Gloggs Kuni, eine Freundin von Waltraud und Mariechen, von der Zirnesia aus Zirndorf gekommen. Und Comedian Oliver Tissot aus Nürnberg. Ihm muss es der Röbus angetan haben, hat er doch sogar berechnet, dass 165 Einwohner auf eine seiner Haltestellen kommen. Und wissen Sie was Stuss heißt? Stadt-Umland-Streckenplan. Die letzte Haltestelle heißt bekanntlich in Nürnberg Wegfeld. "Weil danach die StUB wegfällt."

Das Spiel mit Worten beherrscht Tissot meisterlich. Auch Hellmuth Steierwald schlug in diese Kerbe. Rauchbier ist für ihn die "ultimative islamistische Kampfansage". Auch die Röttenbacher sind nicht auf den Mund gefallen. Das bewiesen Patrizia Meister und Jzstin Franz auch in diesem Jahr, genauso wie Jasmin Gumbert und Nina Söllner, die aus der Schule, genauer: an der Schulbushaltestelle plauderten. "Atemlos" war das Publikum schon davor, als Lisa Holzmann als krönender Abschluss mit dem Song von Helene Fischer und einem ABBA-Medley auftrat.