Der Weg zum Höchstadter Freibad ist lange
Autor: Franziska Rieger
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 28. Juni 2018
Seit Mitte April ist der Kieferndorfer Weg wegen Bauarbeiten gesperrt. Der bleibt voraussichtlich noch länger dicht, als geplant.
Wenn die Temperaturen Richtung 30-Grad-Marke klettern und die Gedanken sich nur noch um Abkühlung drehen, dann zählt vor allem eines: Ab auf dem schnellsten Weg ins kühle Nass. Doch dafür müssen die Höchstadter in dieser Saison einen Umweg in Kauf nehmen: Weil der Kieferndorfer Weg seit April gesperrt ist, ist von Höchstadt aus die Hauptzufahrt zum Freibad dicht.
Nicht nur Autofahrer, auch Fahrradfahrer und Fußgänger müssen den Umweg über die Große Bauerngasse nehmen. Für viele Fahrradfahrer heißt es deshalb: Vor dem ersehnten Sprung ins Wasser erst einmal abstrampeln.
"Die Sperrung merken wir erheblich", sagt Hans-Peter Philipp, der Höchstadter Bäderchef. Viele Besucher würden mit dem Fahrrad kommen und müssen deshalb einen Umweg durch die Große Bauerngasse fahren. Besonders für die kleinen Wasserratten sei die Sperrung ärgerlich. "Viele Kinder laufen durch den Kieferndorfer Weg einfach her. Die werden jetzt von ihren Eltern gefahren", sagt Philipp.
Er denke schon, dass die Sperrung Besucher kostet. Dennoch kann Philipp bis jetzt zufrieden auf die Freibadsaison blicken (siehe unten).
Unmut bei manchen Besuchern
Bei den Freibadbesuchern sorgt die Sperrung natürlich für Unmut. Viele würden schimpfen, immer wieder kommt die Frage auf: "Warum muss das im Sommer gemacht werden?" Der Bäderchef und seine Mitarbeiter können dafür freilich wenig, sie müssen sich den Umständen fügen.Der Kieferndorfer Weg ist auf einer Länge von rund 400 Metern gesperrt, um die Zufahrt auf den Parkplatz des Aischpark-Centers zu ermöglichen. Damit die Anfahrt der Kunden täglich in geordneten Bahnen abläuft, bekommt das Gelände eine eigene Linksabbiegespur.
Die Kosten für den Ausbau der Straße übernehmen die Investoren der Aischpark-Center GmbH, ein Joint-Venture der Bamberger Zauritz-Gruppe mit der Klappan-Gruppe.
Kieferndorfer Weg länger dicht
Eigentlich sollte der Kieferndorfer Weg bis Ende Juni gesperrt sein. Das verzögert sich jetzt: Bis Ende Juli wird es dort kein Durchkommen geben, berichtet Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Die Verzögerung hänge mit der zuständigen Baufirma zusammen, die aufgrund vieler weiterer Aufträge einen vollen Terminkalender hat.Dass man manchmal keine Arbeiter auf der Baustelle gesehen hat, liege daran, dass die Firma noch an anderen Baustellen in Höchstadt tätig sei. Dass sich die Bürger über den Umweg beschweren, sei ihm noch nicht zu Ohren gekommen, so Brehm. Von Höchstadt aus sei es schließlich kein großer Umweg. Immerhin verlaufe die Große Bauerngasse nahezu parallel zum Kieferndorfer Weg. In den Bauarbeiten sieht der Bürgermeister einen Vorteil: Die Stadt spare sich viel Geld. Schließlich bezahlt der Investor des Aischpark-Centers den Straßenausbau.
Bisher eine gute Schwimmbadsaison
Beschert die Hitzewelle im Mai dem Höchstadter Freibad auch einen Besucherrekord? Bis jetzt seien rund 20 000 Besucher in das Höchstadter Freibad gekommen, berichtet Bäderchef Hans-Peter Philipp. "Das ist schon gut", zeigt er sich zufrieden.
Im Schnitt strömen pro Saison ungefähr 60 000 Badegäste in das Höchstadter Freibad, berichtet Philipp. Den besucherstärksten Monat schlechthin gebe es nicht. Wie viel im Schwimmbad los ist, hänge immer vom Wetter im jeweiligen Monat ab. Dabei komme es vor allem auf eines an: "Es muss drei bis vier Tage am Stück richtig schön heiß sein", sagt der Bäderchef. Ab 30 Grad aufwärts ziehe es die meisten Besucher ins Freibad.
Die spätere Eröffnung wegen Sanierungsarbeiten (am 5. statt am 1. Mai) habe den bis jetzt guten Besucherzahlen keinen Abbruch getan. "Solange das Hallenbad noch geöffnet ist und es nicht richtig heiß ist, macht das nichts", sagt Philipp. Gleich am ersten Öffnungstag seien 226 Gäste gekommen.
Die Arbeiten für den neuen Kinderbereich mussten verschoben werden - eigentlich sollten diese Mitte Juni beginnen. Weil die Vergabe der Roh- und Erdarbeiten teurer kommt, als geplant, wurde die Ausschreibung dafür aufgehoben und neu ausgeschrieben. Insgesamt will die Stadt 2,3 Millionen Euro in die Erneuerung des Eltern-Kind-Bereichs investieren. Die ersten größeren Gewerke wurden bereits vergeben.