Der Ton macht die Musik
Autor: Michael Busch
Dechsendorf, Donnerstag, 22. August 2013
Viele Menschen sagen immer nur, dass sie etwas tun wollen, doch die wenigsten setzen gute Ideen in die Tat um. Die Band "First Step to Groove (T)" spielt am 1. September umsonst, um Spenden für Hochwasseropfer zu sammeln.
Es ist ein besonderes Konzert. "Ein wenig mulmig ist uns schon", gibt Klaus Rutzki zu. "Es ist schon auch eine Ehre, auf der Dechsendorfer Kerwa zu spielen", ergänzt Christoph Benecke. Die beiden sind Mitglieder der Band "First Step to Groove (T)". Beide haben die Idee entwickelt, mit einem Benefizkonzert am 1. September auf der Dechsendorfer Kerwa Gelder für die Hochwasseropfer in Niederbayern zu sammeln.
Doch mit welcher Musik wollen die beiden Bandmitglieder die Zuschauer bewegen, ein wenig Kleingeld, vielleicht sogar Scheine, aus ihren Portemonnaies zu ziehen, um die gute Sache zu unterstützen? "Wir spielen Covermusik der 1960er bis 1980er Jahre", erzählt Benecke. Von "A" wie America und dem Song "Horse with no name" bis ZZ-Tops "A fool for your stockings" reicht das Repertoire.
Die Band besteht aus "fünf gereiften Jungs aus Erlangen, die Spaß an der Musik haben", schreibt die Band auf ihrer Homepage. "Musik von alten Leuten, eben Grufties", lachen die beiden Protagonisten. Daher auch der Name der Band. Gar nicht "gruftig" ist die klassische Besetzung: zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und Gesang - und eine Blues-Harmonika.
"Wir spielen vor allem aus Spaß an der Freude", sagt Benecke.
Was nicht heißt, dass sie nur im Übungskeller spielen. "Wir waren schon bei Wulli im Erlanger Strohalm, wir haben Open-Air gespielt", sagt Klaus Rutzki. Es sei aber ein Hobby und keine Profiband. "Wir sind froh, wenn wir die Benzin- und weitere Unkosten einigermaßen wieder reinbekommen, wir wollen nicht reich beim Musikmachen werden", sagen beide unisono.
Entstanden ist die Band aus einer Familienband.
"Ich habe mit meinen Kindern Musik gemacht, ein Konzert anlässlich des Geburtstags meiner Frau", sagt Christoph Benecke. Doch irgendwann wird es mit der Familie schwieriger, was die regelmäßigen Übungsstunden angeht. Klaus Rutzki hat er eigentlich per Zufall gefunden. Der hat auch mal in einer Band gespielt, wohnt auch in Dechsendorf und die Zwei verstanden sich. "Wir hatten den gleichen Anspruch, hatten den gleichen Musikgeschmack und wir waren uns auch sympathisch. Das ist nicht unwichtig, denn bei einer Band und der Musik ist das wie in einer Beziehung: Wenn es da die ganze Zeit nur fetzt, dann wirst Du nie eine gute Musik machen."
Über ein halbes Jahr hat man dann gesucht, um die Band zu ergänzen. Nach vielen Wechseln fand man dann die Musiker Bernd Feuchener, Wolfgang Stecher und Andreas Thaemel. Da alle im Berufsleben stehen, sei es mit der Profilaufbahn eher schwierig. Den Spaß am Spielen merkt man der Truppe aber an.
Und genau damit wollen sie am 1. September punkten. "Wir hätten nicht gedacht, dass es mit der Planung so schwierig ist", sagen die beiden, "aber nun ist alles in trockenen Tüchern." Sie sind optimistisch, dass ein ordentlicher Betrag für die Hochwasseropfer zusammenkommt. "Wir geben alles, wir kosten nichts und es kommen hoffentlich viele Gäste" - frei nach dem Motto: Reden tun viele, aber wirklich was machen, ist nochmals eine andere Geschichte.
Der Spendentag
Der "große" Tag ist am 1. September. Ab 18 Uhr geht es im Fesstzelt mit der Band "First Step to Groove (T)" rund. Bereits tagsüber gibt es Kinderprogramm, bei dem auch schon Spenden für die Hochwasseropfer gesammelt werden. Die Kirchweih findet in dem Erlanger Ortsteil auf dem Dechsendorfer Platz statt. Parkplätze sind rund um das Festgelände vorhanden.