Der Schlossgraben wird wieder zur Oase

2 Min
Im Spielplatz steht ein Bagger, es wird ein neuer Kanal verlegt. Nach dem Rathausbau bekommt der gesamte Schlossgraben eine neue Gestaltung.
Im Spielplatz steht ein Bagger, es wird ein neuer Kanal verlegt. Nach dem Rathausbau bekommt der gesamte Schlossgraben eine neue Gestaltung.
Hier soll der zweite Rettungsweg nach außen führen...
Hier soll der zweite Rettungsweg nach außen führen...
 
...und hier ankommen. Fotos: Bernhard Panzer
...und hier ankommen.  Fotos: Bernhard Panzer
 

Die Pläne für die Neugestaltung der Grünflächen rund ums Schloss wurden gelobt. Der Ratskeller bekommt einen zweiten Rettungsweg.

Ein Rettungsweg für den Ratskeller und eine Oase der Erholung rund ums Schloss - das waren die beiden Schwerpunkte, die im Planungsausschuss am Dienstagabend im Zusammenhang mit dem Neubau des Rathauses besprochen wurden. Konkret ging es darum, die entsprechenden Planungen zur Kenntnis zu nehmen.

Weil der Stadtrat beschloss, dass auch der Gewölbekeller des Ratskellers künftig gastronomisch genutzt werden soll, musste das Büro BSS aus Nürnberg umplanen. Für die große Lüftungsanlage musste ein neuer Platz gefunden werden, und für das Gewölbe braucht es einen zweiten Rettungsweg. Beides ist nun vorgestellt worden, die Mehrkosten betragen rund 100 000 Euro.

Der erste Rettungsweg geht ja übers Treppenhaus, der zweite führt nun über einen Notausgang hinter der Zusatzküche im Untergeschoss. Konkret geht das über eine Treppe hinaus in den Zugang vom Marktplatz zum Schlosshof. Dort wo sich derzeit ein Lastenaufzug befindet. Auf der anderen Seite der Mauer befindet sich jetzt die Vitrine. An dieser Stelle soll eine "Tapetentür" eingebaut werden, erläuterte Christoph Schmidt von dem Nürnberger Architektenbüro.

Die Lüftungszentrale des Ratskellers wird in die jetzige Tiefgarage unterhalb der Terrasse des Lokals integriert. Dort fallen zwei der vier Stellplätze von städtischen Elektroautos weg. Im Ausschuss wurden die Pläne gut geheißen. Christian Schaufler (FW) bedauerte ab, dass der Ratskeller während der Bauarbeiten nicht geöffnet werden könne.

Schaumglasschotter

Landschaftsarchitektin Stephanie Hackl erläuterte die Planung für die Freiflächen. Diese unterscheidet sich kaum vom Entwurf, lediglich im Schlosshof gab es eine Veränderung. Auf eine Rampe am Eingang der Touristeninfo kann nämlich verzichtet werden, stattdessen wird der Hof leicht abgeschrägt. Dazu braucht es ein spezielles Material für die Tragschicht (Schaumglasschotter, Mehrkosten rund 35 000 Euro).

Das Granitpflaster im Schlosshof ist laut Hackl gut erhalten und soll wiederverwendet werden. Möglich ist das auf den Wegen durch den Schlossgraben und als Vorpflaster. Der Schlosshof bekommt ein neues Granitpflaster.

Farbige Fahrradständer

Gesprochen wurde auch über die Gestaltung der Fahrradständer im Schlosshof. Diese sollen nicht verzinkt werden, damit sie sich von den Abfallbehältern absetzen, sondern einen farbigen Anstrich bekommen. Bernhard Wilfer (SPD) wollte sichergestellt haben, dass gegenüber der Bühne auch künftig die Technik stehen könne, also das Mischpult. Da die Bühne an die Schlosswand am Ratskeller versetzt wird, müsse das also im Bereich des Rathauseingangs sein. Anschlüsse und Leitungen seien vorgesehen, sagte Hackl. Sie informierte auch, dass man im "großen offenen Schlosshof" etwa 400 Sitzplätze für Veranstaltungen schaffen könne.

Die Zufahrt zum Schlosshof erfolgt ausschließlich über den "Hintereingang", der mit drei, teils versenkbaren Pollern abgeriegelt wird. Das ist für Lieferanten oder auch die Feuerwehr vorgesehen, und nur im Ausnahmefall auch für das Bürgermeister-Dienstauto, wie Hacker selbst feststellte. Die Zufahrt über den Marktplatz wird dicht gemacht.

Auch über die Gestaltung des Schlossgrabens informierte die Planerin. Selbst wenn es dort derzeit schon wüst aussieht, wie Bürgermeister German Hacker (SPD) anmerkte, so werde die Grünstruktur doch wieder hergestellt, sagte Stephanie Hackl. Einige Bäume könne man erhalten, manche sollen neu gepflanzt werden. Und da von den Archäologen im Untergrund noch manch historisches Gemäuer vermutet wird, könnte man diese Steine als Sitzmauer verwenden.

Echtes Obst, echte Beeren

Bei der Auswahl der Obstbäume wurde im Rat echtes Obst anstelle von Zierpflanzen gewünscht. "Obst und Beeren sind denkbar", sagte Hackl. Aber man müsse wissen, dass sie eine intensivere Pflege erfordern. "Der Schlossgraben liegt vielen Bürgern sehr am Herzen", sagte Franz-Josef Lang (CSU). Curd Blank (SPD) ist sich sicher: "Der wird genauso schön wie der alte." Seine Fraktionskollegin Petra Mauser korrigierte: "Schönner!"

Grundsätzlich wurde die Außenplanung, die etwa 1,5 Millionen Euro kostet, von den Ausschussmitgliedern als gelungen mit "sehr vielen guten Ideen" (Bernhard Schwab) bezeichnet. Der CSU-Fraktionsvorsitzende wies aber auch darauf hin, dass es gelingen müsse, Mehrkosten zu vermeiden.