Druckartikel: Der Klärteich in Zentbechhofen wird zum Vogelparadies

Der Klärteich in Zentbechhofen wird zum Vogelparadies


Autor: Andreas Dorsch

Zentbechhofen, Mittwoch, 02. Dezember 2015

Die nicht mehr benötigte Abwasserreinigungsanlage in Zentbechhofen soll als Biotop ausgewiesen werden. Vom untersten der drei Weiher haben die unterschiedlichsten Wasservögel bereits Besitz ergriffen.
Bettina Utzmann hatte die Idee, aus dem Klärweiher im Hintergrund ein Biotop zu machen. Auf das Ablaufbauwerk könnte ein Aussichtsturm gesetzt werden.  Foto: Andreas Dorsch


Jahrelang wurde in den drei Teichen südlich von Zentbechhofen das Abwasser des Höchstadter Ortsteils geklärt. Seit zwei Jahren hat diese offene Teichkläranlage ausgedient. Bei einem ihrer Spaziergänge kam der Zentbechhofenerin Bettina Utzmann jüngst die Idee, einen der Teiche in ein Biotop zu verwandeln. Die Chancen, dass diese Idee umgesetzt wird, stehen gut.

"Es sollte alles naturbelassen werden, so wie es ist", wünscht sich Bettina Utzmann. Ihr Ehemann Gerhard Utzmann, im Singvogelschutzverein Förtschwind recht aktiv, griff die Idee seiner Frau auf und arbeitete ein Konzept aus, das in der jüngsten Sitzung des Stadtrates die einhellige Zustimmung der Räte bekam. Sie beauftragten Bürgermeister Gerald Brehm (JL), das Vorhaben bei der LAG Aischgrund einzureichen. Falls die LAG in die Förderung einsteigt, wird die Stadt Höchstadt ihren Eigenanteil von 50 Prozent der Kosten übernehmen.

"Wir hoffen, dass es sich so umsetzen lässt", sagt Bettina Utzmann. Sie schwärmt von dem Teich, der zum Biotop werden soll. Seit er nicht mehr "wasserwirtschaftlich" genutzt wird, haben sich immer mehr Wasservögel angesiedelt. Im dichten Schilfgürtel um den Weiher finden sie ideale Lebensbedingungen.

Etwa 3800 Quadratmeter ist der ehemalige dritte Klärteich groß. Seit zwei Jahren wird das Abwasser aus Zentbechhofen und den umliegenden Höchstadter Ortsteilen Jungenhofen, Greuth und Förtschwind über eine Druckleitung in die Höchstadter Kläranlage gepumpt. Vorher wurde es auch in den Klärteichen von Zentbechhofen gereinigt. Bis auf den ersten, der für den Notfall als Überlaufbecken dient, werden die Teiche nicht mehr gebraucht.

Ziel von Gerhard Utzmanns Konzept ist es, "die Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt naturbelassen zu erhalten und das entstehende Biotop in einen Naturlehrpfad einzubinden". Der bereits vorhandene, drei Kilometer lange Storchen-Wanderweg sollte mit in den Naturlehrpfad integriert werden.

Nach einer ersten Kostenschätzung sind für die Realisierung des Konzeptes etwa 20 000 Euro nötig. Herzstück und teuerstes Detail könnte eine Aussichtsplattform oder ein Beobachtungsturm werden. Als Fundament dafür böte sich das Ablaufbauwerk des Teiches an. Von einem solchen Turm aus hätten Wanderer einen weiten Blick über den Teich bis auf die Silhouette von Zentbechhofen mit dem Storchennest auf dem Pfarrhaus.

Nachdem es jetzt auch in Zentbechhofen wieder Störche gibt, sollte der an den Klärteichen vorbeiführende Storchenweg wieder ausgeschildert werden. Auch vier Schautafeln hat Utzmann in seiner Kostenaufstellung. Für Wasservögel, für den Storch, für Singvögel und eine Tafel mit Tieren, Kräutern, Pflanzen und Bäumen.