Der Kampf der Frauenrechtlerinnen
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Mittwoch, 07. November 2018
Mit dem Kinofilm "Suffragette - Taten statt Worte" startet der Zonta-Club Herzogenaurach am kommenden Montag in eine einjährige Eventreihe.
Für Christine Edgar, die Präsidentin des Herzogenauracher Zonta-Clubs, beginnt nun eine aufregende Zeit. Nächste Woche starten die Frauen in eine Eventreihe, die sich ein Jahr lang einmal im Monat mit der Rolle der Frau und ihren Rechten auseinandersetzt. Basis für diese Events ist gewissermaßen ein doppeltes Jubiläum: 100 Jahre Zonta und ebenfalls 100 Jahre Frauenwahlrecht.
Gestartet wird am Montag, 12. November, um 19.30 Uhr in der Aula der Realschule mit einem Film. Gezeigt wird der Kinostreifen "Suffragette - Taten statt Worte", der das Leben der Emily Davison behandelt, die als Märtyrerin der Kämpferinnen für das Frauenwahlrecht gilt. 1913 warf sich Emily Davison vor das Pferd des Königs und starb. 15 Jahre später durften Frauen in Großbritannien zum ersten Mal wählen, und 1918 bereits in Deutschland.
Einmal monatlich
Dieser Blick auf den Kampf der ersten Frauenrechtlerinnen ist für Christine Edgar der ideale Auftakt zu der Reihe, die von der Buchvorstellung bis zum Konzert reicht. Einmal im Monat will man zum Jubiläum aktiv werden, sagt die 49-Jährige, die im Juni zur neuen Präsidentin für zwei Jahre gewählt worden ist. "Dieser Film schildert eindringlich die Vorurteile gegenüber den ersten Frauenrechtlerinnen und die Hindernisse", sagt sie. "Und ihre furchtlose Anstrengungen und den bedingungslosen Einsatz. Wir sollten das nie vergessen!"
Vor zwei Jahren hat Christine Edgar ihre 83-jährige Mutter in den Film mitgenommen, als der in den Kinos anlief. "Sie fand das grandios", urteilt die Tochter. Oft haben die beiden Frauen diskutiert, auch über die Entwicklung in den Folgejahren. Die so genannten Trümmerfrauen seien nach dem Zweiten Weltkrieg ganz selbstverständlich akzeptiert worden. "Da hat keiner gefragt, ob eine Frau das kann oder ob das ihrem Geschlecht entspricht." Später dann, in der heilen Welt des Wirtschaftswunders, sei die Frau in frühere Rollen zurückgestoßen worden. "Vielleicht haben manche sich einlullen lassen von Waschmaschine und Wohlstand", sinniert die Zonta-Frau.
Für Christine Edgar war die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt ein Vorbild. Sie habe sich immer dafür eingesetzt, dass die Frauen Wert auf eine eigene Absicherung legen sollten. Und sich finanziell unabhängig machen sollten. Über all die Jahrzehnte hinweg hätten die Frauenrechtlerinnen aber auch viel Häme einstecken müssen. Schon deshalb sei der Einsatz für die Rechte der Frauen ein stets aktuelles Thema.
Die "Zonta"-Frauen haben das in ihrer Agenda festgehalten. Sie wollen benachteiligte Frauen unterstützen, begabte Frauen fördern und für die Rechte der Frauen in aller Welt einstehen, sagt Christine Edgar.
Projektteam
Weil 100 Jahre Frauenwahlrecht alles andere als selbstverständlich sind, ergänzt die Präsidentin, hat der Zonta-Club Herzogenaurach ein eigenes Projektteam eingesetzt, das sich um das Programm der kommenden Monate kümmert. Dem gehören Verena Kölmel, Karola Schürrle und Kerstin Wirth an.