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Der Einparktest: Bürgermeister gegen Fahrschülerin


Autor: Sabine Memmel

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 18. Oktober 2013

Sind die Parkplätze in Höchstadt zu eng? Wir haben mit Bürgermeister Gerald Brehm und einer Fahrschülerin den Test gemacht.
Foto: Sabine Herteux


Manchmal lässt uns unser Auto ganz schön schwitzen. Vor allem, wenn es ganz nah neben anderen Autos steht. Und die Seitenspiegel fast schon auf Tuchfühlung gehen. Auf Parkplätzen zum Beispiel.Da haben wir es gerade so geschafft, das Auto ohne Schrammen in die Lücke zu bugsieren, dann stehen wir schon vor der nächsten großen Herausforderung: Wie komme ich hier raus? Und später mit Einkaufstaschen wieder rein? Das kostet nicht nur Nerven, sondern erfordert vor allem ziemlich akrobatische Bewegungskünste auf nur wenigen Zentimetern.

Kein Wunder! Denn unsere Autos werden mit Familienvans, Jeeps oder SUV's immer größer.

Und immer breiter. Die Parkplätze sind allerdings nicht mit der Menge an Blech mitgewachsen. Stattdessen sind viele noch auf dem Stand der 70er oder 80er Jahre. Als unsere Autos noch klein und schmal waren.


So zum Beispiel in der Lerchenstraße in Höchstadt, in der wir uns von Bürgermeister Gerald Brehm und Fahrschülerin Sabine Boritzka zeigen ließen, wie man mit XXL-Autos auf XXS-Parkplätzen überhaupt noch richtig (ein- ) parken kann.

Laut Gerhard Leicht, Leiter des Ordnungsamts, sind die Buchten dort nämlich mit nur 1,50 Meter Breite so ziemlich die engsten in ganz Höchstadt: "Da hat man keine Chance. Entweder man steht auf dem Gehweg oder auf der Straße."

Bürgermeister Brehm hat sich für den Gehweg entschieden, Fahrschülerin Sabine für die Straße. Ersteres ist laut Fahrlehrerin Heike Striegel nämlich verboten. Doch egal wie - beide Autos, weder Brehms 5er BMW Limousine noch Striegels 3er BMW Kombi, passen auf den Parkplatz. Brehms Auto misst eine Breite von 1,60 Meter (ohne Außenspiegel), Striegels Fahrschulauto 1,81 Meter.

Parkplätze müssen deshalb laut Leicht heute mindestens fünf Meter lang und 2,30 Meter breit sein. So lautet die Vorschrift. Steht auch noch ein Pfosten neben dem Parkplatz, muss der sogar bis zu 2,50 Meter breit sein. Parkplätze für behinderte Menschen 3,50 Meter. "Wenn in Zukunft neue Parkplätze entstehen, wird die Breite der neueren Autos bestimmt mit einkalkuliert", sagt Leicht.

Sollte es trotzdem mal wieder eng beim nächsten Parkversuch werden, hat Fahrlehrerin Striegel einen Tipp parat: "Wichtig ist, dass man eine Türbreite Platz zum Nachbarn hat, so dass in der ersten Rasterstellung die Tür aufgeht. Dann kommt man bequem rein und raus." Vorausgesetzt natürlich, der Nachbar hat ordentlich geparkt und nicht die Linie überschritten.

Brehm ist mit der Parksituation in Höchstadt "im Großen und Ganzen" zufrieden.

Immerhin habe man breitere Parkplätze als in so mancher Großstadt. Und selbst auf dem engen Parkplatz in der Lerchenstraße: Ins Schwitzen gekommen ist Brehm nicht mal ansatzweise.

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