Der Cityflitzer macht Senioren in Höchstadt mobil
Autor: Sabine Memmel
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 24. August 2016
Nicht alle Senioren in Höchstadt und seinen Ortsteilen können eben mal spontan in die Stadt. Ab Oktober wird sich das mit dem Cityflitzer ändern.
Mal einfach nur in der Stadt flanieren, sich eine Tasse Kaffee beim Bäcker gönnen, den Bewegungsparcours im Engelgarten nutzen, ins Hallenbad gehen oder einen VHS-Kurs besuchen - für viele Senioren in Höchstadt und all seinen Ortsteilen ist das gar nicht so einfach. Sie haben kein Auto oder wollen sich selbst nicht mehr ans Steuer setzen und ein Bus fährt auch nur selten. Der "Cityflitzer" soll das künftig ändern - er holt Senioren direkt zuhause ab und fährt sie ins Zentrum.
Finanziert wird das Auto von der Anneliese-Knobelspieß-Stiftung. Anneliese Knobelspieß führte mit ihrem Bruder die Raststätte Steigerwald-Nord. Als sie starb, legte sie in ihrem Testament fest, dass ihr Haus, ein großes Anwesen in der Richard-Strauß-Straße, bedürftigen Senioren zur Verfügung gestellt werden soll.
Platz für sieben Personen
Da dies aus baulichen Gründen nicht möglich war, wurde das Haus verkauft und das Geld in eine Stiftung angelegt, die der Seniorenarbeit zugute kommen soll. "Im privaten Bereich hat es schon einige Ausschüttungen gegeben, beispielsweise für eine Waschmaschine oder einen Wintermantel, aber auch den Bewegungsparcours im Engelgarten haben wir finanziell unterstützt", erklärt Herbert Fiederling, der sich im Namen der Stiftung federführend um das Projekt Cityflitzer kümmert.
Feste Linien und Sammelfahrten
Denn auch für dieses Projekt übernimmt die Stiftung die Kosten. Vorgesehen ist das Projekt für alle Senioren in Höchstadt und seinen Ortsteilen. Angeschafft werden soll ein Elektroauto, seniorengerecht mit höherem Einstieg mit Platz für sieben Personen.
Auch ein Rollstuhl soll mit transportiert werden können. "Ein E-Auto bietet sich insofern an, weil wir demnächst direkt am Rathaus eine entsprechende Zapfsäule anbringen", sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Die zur Stadt zugehörigen Bürgerspitalstiftung übernimmt die laufenden Kosten. Bereits im Oktober soll der Cityflitzer seine ersten Runden in und um Höchstadt machen. Zuvor braucht es nur noch die Zustimmung der Stadträte. Bis dahin soll jetzt der Bedarf in und um Höchstadt abgefragt werden. "Die Leute sollen sich ganz bewusst an uns wenden. Aus den Rückmeldungen wollen wir dann herausfinden, wo Bedarf ist und dementsprechend die Fahrten gestalten", sagt Sandra Schuster vom Stadtmarketing, wo die Fahrten des Cityflitzers koordiniert und organisiert werden.
Geplant sind zwei bis drei feste Linien pro Woche, die ständig angefahren werden. "Wir wollen aber kein Ersatztaxi sein. Schon aus ökologischen Gründen sollen es - abgesehen von Ausnahmen - Sammelfahrten sein, bei denen sich mehrere Mitfahrer zusammentun können", meint Brehm.
Zwischen zwei noch festzulegenden Kernzeiten soll immer ein Fahrer vorhanden sein. Diese Fahrten übernehmen Mitarbeiter und Ehrenamtliche.