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Der Abbruch in Höchstadt-Süd hat begonnen


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 05. Februar 2015

Neben der Fortuna Kulturfabrik in Höchstadt-Süd wird Platz geschaffen für das neue Einkaufszentrum. Ein kleines Stadtviertel muss weichen.
Aus dem früheren Sportpark muss vor dem Abriss alles raus. Foto: Andreas Dorsch


Längst vorbei sind die Zeiten, in denen in der Tanzbar Fontäne in Höchstadt-Süd noch geschwoft wurde. Seit Jahren liegen der Saal und der ganze Gebäudekomplex im tiefsten Dornröschenschlaf. Jetzt werden sie herausgerissen. Arbeiter haben damit begonnen, das ganze Viertel vom Erdboden verschwinden zu lassen.

Alle Gebäude östlich der Fortuna Kulturfabrik müssen weichen, um Platz für das geplante Einkaufszentrum zu machen. Eine kleine ehemalige Strumpffabrik gehört da ebenso dazu wie Lagerhallen und drei noch genutzte Wohnhäuser.

Die letzten Bewohner ziehen aus

Das gesamte Areal hat die Firma Konzeptbau aus Kaufbeuren gekauft. Die Bauherrin des Einkaufszentrums übernimmt auch den Abriss.

"Derzeit werden die Altgebäude entkernt und in zwei bis drei Wochen wollen wir mit dem Außenabriss beginnen", erklärte Geschäftsführer Hans Schneider auf Anfrage unserer Zeitung. "Die Wohnhäuser bleiben noch bis in den Sommer stehen, dann werden die Bewohner ausziehen", kündigt Schneider an.

Auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Areal wird sich einmal der Edeka-Markt vom Greiendorfer Weg niederlassen. Dazu kommen ein Drogeriemarkt der Kette Rossmann und jeweils eine Filiale von Vögele-Bekleidung und Ernsting's Family, einem Laden für Kinderkleidung und Spielzeug.

Konzeptbau-Geschäftsführer Schneider ist zuversichtlich, das Einkaufszentrum im Herbst dieses Jahres eröffnen zu können. Alle notwendigen Genehmigungen liegen vor und auch für die Verkehrsanbindung des Geländes an die B 470 zeichnet sich eine Lösung ab.

"Das wird eine runde Sache", meint Bürgermeister Gerald Brehm (JL) zu der sich schon lange hinziehenden Diskussion über die Anbindung. "Die Abstimmung liegt in den letzten Zügen." Dabei galt es, die Zufahrt zur Fortuna Kulturfabrik und zum Einkaufszentrum nördlich der B 470 mit der Anbindung des Sozialkaufhauses und des Geländes der Firma Schaeffler südlich der Straße unter einen Hut zu bringen. Schaeffler plant, seine Hauptzufahrt aufs Betriebsgelände von der Schlesierstraße an die B 470 zu verlegen. Das für die Bundesstraße zuständige staatliche Bauamt muss die Planung absegnen.

Sortenrein sortieren

Auf dem Gelände des künftigen Einkaufsmarktes sind bereits seit zwei Wochen rund ein Dutzend Arbeiter damit beschäftigt, die unterschiedlichen Gebäude zu entkernen. Dabei müssen die verschiedenen Materialien genau getrennt werden.

Es reiche beispielsweise nicht, erklärt ein Abbruch-Spezialist, Holz, Glas, Kunststoff und Metall auseinander zu dividieren. Metalle müssen sogar nach einzelnen Sorten unterschieden werden. Wertvollere Fraktionen wie Kupfer werden dabei schnell von der Baustelle entfernt, um Dieben keine Chance zu geben.

Auch die erst vor wenigen Jahren im ehemaligen Sportpark eingebauten Fensterfronten aus Isolierverglasung kommen unter den Hammer. Scheiben und Kunststoffrahmen dieser noch intakten Fenster müssen getrennt entsorgt werden.