Druckartikel: Denkmalschutz: Kellerberg ist ein "Musterbeispiel"

Denkmalschutz: Kellerberg ist ein "Musterbeispiel"


Autor: Evi Seeger

Höchstadt a. d. Aisch, Sonntag, 11. Sept. 2016

Zum Tag des offenen Denkmals wurde die Restaurierung des Höchstadter Bierkeller-Areals gewürdigt. Eine Million Euro sind in die Anlage geflossen.
Sigurd Kohler, Vizevorstand des Kellerbergvereins, lässt Bürgermeister Gerald Brehm, Landrat Alexander Tritthart und Architekt Fritz Wiesneth einen Blick in den Petersbeckskeller werfen. Fotos: Evi Seeger


"Alles trinkt Bier; der Höchstadter besucht seine Felsenkeller bis zum Laster", zitierte Kreisheimatpfleger Manfred Welker den in Höchstadt geborenen Geschichtsschreiber Nikolaus Haas. Nach einer statistischen Erhebung habe 1888 der jährliche Bierkonsum im Königreich 248 Liter, in Höchstadt jedoch 283,7 Liter betragen, ließ Welker hören.

In seinem Vortrag über die Geschichte des Bieres und des Brauens hatte Welker viel Interessantes zu berichten. Die Freunde der Felsenkeller werden aufmerksam zugehört haben. Auf dem idyllischen Petersbeckskeller fand am Sonntag der Auftakt zum "Tag des offenen Denkmals" statt.

"Der Kellerberg ist ein Musterbeispiel für den Denkmalschutz", betonte Höchstadts Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Das ist auch die Meinung des Landrats: An einem heißen Spätsommertag gebe es wohl kaum einen besseren Ort als diesen, noch dazu wenn der Musikverein Zeckern musiziere, wie man das auf einem Keller sehr wohltuend empfinde, lobte Landrat Alexander Tritthart (CSU).

"Gemeinsam Denkmale erhalten": Das Motto der diesjährigen Veranstaltung sei am Höchstadter Kellerberg auf einzigartige Weise verwirklicht worden. Denkmäler seien "gebaute Erinnerungen", so Tritthart. Die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, sei die Intention dieses Tages. Auch wenn es für die Eigentümer mitunter eine Last sei, ein Baudenkmal zu erhalten, da viele Regularien einzuhalten seien.

"Dass es geht, wenn alle zusammenhelfen", dafür habe der Kellerbergverein ein deutliches Zeichen gesetzt. An diesem Tag gelte es, Denkmäler zu präsentieren und die Öffentlichkeit einmal "hinter verschlossene Türen schauen zu lassen".

Es sei aber auch der Tag, um dieses Miteinander herauszustellen und zu zeigen "dass ihr euch gekümmert habt". Danke, dass es diesen Verein gibt, richtete sich Tritthart an die Kellerfreunde, die "all ihre Kräfte aufgeboten und vereinigt haben".

Dank des großen Engagements der Mitglieder sei der Keller "ein Ort des Austauschs und der Kommunikation" geworden, betonte zweiter Vereinsvorsitzender Sigurd Kohler, der die Gäste am Petersbeckskeller willkommen hieß. Des Danks der Stadt kann sich der Verein sicher sein. "Wir sind stolz auf unseren Kellerberg", sagte Brehm.


Eine Million Euro investiert

Eine Million Euro sei in das gesamte Areal geflossen. Doch Geld allein mache diese Anlage nicht aus. Viel mehr wert sei "das Herzblut, das Engagement und die unzähligen Stunden der Arbeit" auf dem Kellerberg. Dem Vorsitzenden Karsten Wiese und seinem Team gehöre daher der Dank. Wichtig sei jetzt jedoch, dass das Ganze auch gelebt werde. So wie bei der großen Kellerbergkerwa, die "eine ganz tolle Veranstaltung war". Jetzt müsse die Anlage weiter entwickelt werden. "In der Tiefe ist noch einiges zu machen", so Brehm. Ein Gesamtkunstwerk wie dieses sei nur möglich, wenn sich alle Eigentümer beteiligen. Dass dies fast einmütig gelungen ist, sei nicht zuletzt Architekt Fritz Wiesneth zu verdanken.