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Dauerbaustelle in der Höchstadter St.-Georg-Straße


Autor: Andreas Dorsch

Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 27. November 2013

Die Mieter der 36 Wohnungen in den drei Wohnblocks in der St.-Georg-Straße in Höchstadt müssen schon seit über einem Jahr auf einer Großbaustelle leben. Sie fragen sich, wie es weiter geht.
Seit über einem Jahr müssen die Mieter in der St.-Georg-Straße in Höchstadt auf einer Großbaustelle leben. Fotos: Andreas Dorsch


Seit August 2012 nehmen nicht nur vor Wohnzimmern, Schlafzimmern und Balkonen Baugerüste die Aussicht. Die Plattenbeläge der Balkone sind herausgerissen. In den Treppenhäusern wurde irgendwann einmal damit begonnen, neu zu verputzen und zu streichen, fertig ist hier aber noch lange nichts. Die Mieter in den 36 Wohnungen der drei Mehrfamilienhäuser in der St.-Georg-Straße fühlen sich wie auf einer Großbaustelle. Daran wird sich wohl auch in den nächsten Monaten nichts ändern.

Auf provisorisch verlegten Betonplatten erreichen die Bewohner jetzt im Winter ihre Haustüren.

Wer von den Wegen abweicht, holt sich schmutzige Schuhe. An den Nordseiten der drei Häuserblocks ragen jeweils zwei Torsos in die Höhe, die einmal Aufzugsschächte werden und bis hinauf ins Dachgeschoss führen sollen.

Dort oben sind Penthäuser geplant.

Noch nicht abgeschlossen sind auch die Dämmarbeiten an den Fassaden. Die Häuser wurden in einen dicken Styropormantel gepackt.

Eigentlich hätten alle Arbeiten bis Ende 2012 fertig sein sollen.

Das bekamen die Mieter schriftlich - und damit hätten sie auch leben können. Doch inzwischen ist ein weiteres Jahr vergangen, ohne dass sich auf der Großbaustelle viel getan hat. "Wir wissen nicht, wie es weiter geht", klagt eine Bewohnerin. Sie kritisiert auch die Informationspolitik des derzeitigen Eigentümers der drei Wohnblocks, der "Simons und Stark Bau- und Verwaltungs-GmbH" in Heroldsberg.

In den vergangenen Jahren haben die Häuser mehrmals den Eigentümer gewechselt.

Am 1. Juli 2012 übernahm "Simons und Stark" die schon vor über 50 Jahren gebauten Wohnblocks und zog die Miete erst einmal um rund neun Prozent an. Der Preis für die Stellflächen vor den Häusern - die in der Bauphase kaum zu nutzen waren - stieg monatlich von sieben auf zwölf Euro. Jetzt rechnen viele Mieter damit, dass sie nach Abschluss der Renovierungsarbeiten wieder "gewaltig" zur Kasse gebeten werden.

Mietsteigerungen könnten sie aber umgehen, wenn sie die Wohnungen kaufen.

Branka Stark, Geschäftsführerin der Eigentümer-Gesellschaft, möchte die 36 Wohnungen plus der noch zu bauenden Penthäuser einzeln absetzen. Auf Anfrage des FT musste Stark gestern einräumen, dass das mit dem Verkauf der Wohnungen noch nicht so richtig klappt. Schuld sei dafür wohl auch die Dauerbaustelle.

"Man verlässt sich auf andere und ist manchmal verlassen", bemerkt die Geschäftsführerin mit Blick auf die Firma, die bisher die Renovierungsarbeiten durchführte. Diese Firma habe "prähistorisch" gearbeitet und so habe sie jetzt eine neue beauftragt. Die werde im Januar oder Februar mit den Arbeiten weitermachen. Ist der Anfang erst einmal gemacht, soll nach vier Monaten alles fertig sein, kündigt Branka Stark an.

Für die Beschwerden der Mieter hat sie Verständnis.

Branka Stark spricht von "nicht optimaler Vorplanung" und schlechten Erfahrungen mit der Baufirma.