Druckartikel: Das Kerwa-Wochenende 2017 in Neuhaus

Das Kerwa-Wochenende 2017 in Neuhaus


Autor: Johanna Blum

Neuhaus, Sonntag, 10. Sept. 2017

Auch wenn das Wetter alles andere als kerwafreundlich war, störte das die Feierlaune der Neuhauser nicht.
Eine Mordgaudi war die Kerwa in Neuhaus auch heuer wieder. Fotos: Johanna blum


Der Ortsverein Neuhaus mit seinen Ortsburschen, allen voran Julian Eibert, hatte am Wochenende zur dritten Zeltkerwa eingeladen. Und ein Zelt war bei den herbstlichen Temperaturen wirklich nötig.

Dunkle Wolken zogen am Freitag den Tag über drohend über den Himmel, als um 16.30 Uhr die Kerwasburschen mit der "Kleinwachenrother Dorfmusik" auf einem geschmückten Wagen durch den Ort zogen.

Sie wechselten sich untereinander mit Marschmusik und dem Singen von frechen Kerwasliedli ab. Dazwischen mussten alle Festumzügler immer wieder kräftig "tanken". Die Spendenbox folgte dem Wagen und so gaben Burschen und Musikanten im ganzen Dorf lautstark den Beginn der Kerwa bekannt.

Louis, Felix, Bianca und Mia, im Alter zwischen sechs und acht Jahren, standen begeistert am Straßenrand: "Wir wollen Schiffschaukeln, Enten angeln, losen und natürlich auch schießen", verrieten sie inFranken.de.

Am Ende der langen Rundfahrt durchs Dorf marschierten dann die 20 Kerwasmadli mit den 35 Kerwasburschen ins Festzelt ein. Dann stach gegen 19 Uhr Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) das Kerwafässla an. Brau- und Malzmeister Hans-Peter Wirth vom gleichnamigen Brauereigasthof in Neuhaus sorgte diesmal für eine kleine Überraschung.


Technische Hürde beim Anzapfen

Er hatte ein originales Holzfass wie es auf der Wies'n üblich ist mitgebracht - ein Fass mit einer Schrödel-Anzapfbuchse (eine Holzstopfbuchse mit Sollbruchstelle). Es ist überliefert, dass beim ersten offiziellen Anstich auf dem Oktoberfest in München im Jahr 1950 der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer 17 bis 19 Schläge zum Anzapfen mit einer Schrödel-Anzapfbuchse brauchte. "Damit es net langweilig wird", sagte der Braumeister verschmitzt kurz vorm Anzapfen. Die Spannung im Zelt stieg und: O Wunder - Fischkal brauchte nur ganze fünf Schläge bis der Gerstensaft floss. Dafür bekam er verdienten Beifall.

Anschließend heizten die "Partykracher" im Zelt richtig ein und es dauerte bis tief in die Nacht, bis sich die letzten Besucher auf den Heimweg machten.


Kerwasfichte misst 29 Meter

Am Samstagnachmittag unterstützten die Adelsdorfer Musikanten wie üblich mit anspornenden rhythmischen Musikstücken das Aufstellen der 29 Meter langen Kerwasfichte. Es standen drei Fichten zur Auswahl und man hat sich natürlich dann für den am schönsten gewachsenen Baum entschieden. Baumcapo René Reinmann kümmerte sich mit Altcapo Molly (Alfred Reinmann) darum, dass alles reibungslos klappte. Und nach knapp einer Stunde stand der Kerwasbaum kerzengerade da.

Gott sei Dank setzte der Regen erst eine halbe Stunde nach vollbrachter Arbeit ein. Am Abend spielten die Moskitos im Festzelt auf und sorgten so für ausgelassene Kerwastimmung.

Nach dem Festgottesdienst mit Pfarrer Jens Arnold am Sonntag herrschte wieder Zeltbetrieb. Nachmittags lockten Kaffee und Kuchen nicht nur die Senioren ins große Festzelt. Die "Suedhong Donzkabelln" machte den Abend zu einem besonderen musikalischen Erlebnis.

Am Montag, um 17.30 Uhr, tanzen die Kerwasburschen und -madli den Betzen raus. Ab 18 Uhr läutet dann das "Duo Gerald & Manu" im Zelt den Kerwaausklang musikalisch ein.