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Das Glück wohnt in Erlangen-Höchstadt


Autor: Mona Lisa Eigenfeld

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 04. Dezember 2015

Eine neue Studie zeigt, Nordbayern sind zufriedener als Südbayern. Einige Menschen aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt erzählen hier, was sie besonders glücklich macht. Vielleicht finden Sie hier ein auch für Sie passendes Glücksrezept.
Gemütlich zu feiern wie hier bei der Kellerbergkirchweih in Höchstadt gefällt den Menschen im Landkreis Erlangen-Höchstadt. Foto: Evi Seeger (Archiv)


Dort, wo ein "bassd scho"" bereits als höchstes Lob gilt und den Einwohnern nicht selten Wortkargheit vorgeworfen wird, leben also überdurchschnittlich zufriedene Menschen. Franken als Land der Glückseligkeit.
Mich überrascht das ja nicht wirklich. Trotzdem wollte ich mich auf die Suche nach dem anscheinend vorhandenen Glück und dessen Ursachen machen. Doch schon dabei stellten sich mir die ersten Schwierigkeiten in den Weg. "In die Zeitung? Naa, da musst dir wen annersch suchen!" oder "Ich soch scho wos. Obbä wenn dann fei ohne Foddo" habe ich in den letzten Tagen mehr als nur einmal zu Ohren bekommen.


A Seidla in Ehren

Wir Franken neigen nunmal nicht zu Gefühlsausbrüchen. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Um richtig aufzutauen, braucht es häufig erst einmal ein, zwei Seidla guten Regionalbieres.
Davon gibt es glücklicherweise ja eine riesige Auswahl.
Doch nicht nur Bier lässt das gemeine Frankenherz höher schlagen. So viel weiß ich inzwischen. Letztlich habe ich sie nämlich doch noch gefunden: Die Menschen, die einfach zufrieden sind - mit sich, ihrem Leben, ihrem Umfeld und das auch zeigen können und wollen. Schließlich haben wir hier in der Region doch auch alles: Aischgründer Karpfen, Christkindlmärkte, Bierkeller, Weinberge, zünftige Brotzeiten, internationale Großunternehmen, aktive Vereinsleben, den Erlanger Berch, das Höchstadter Altstadtfest, die Höchstadter Kellerberchkerwa, tolle Lauf-, Rad- und Wanderwege, Kirchen, Burgen, Schlösser und natürlich Sport, Sport, Sport.
Also wenn da nicht für jeden etwas Passendes dabei ist ... Na dann, dann waas iich fei a nedd!

Heidrun Völlner von den Adelsdorfer Musikanten: Ich halte es da ganz wie Franz Schubert und glaube, wer die Musik liebt, kann nie ganz unglücklich werden. Mit meinen Kollegen der Adelsdorfer Musikanten habe ich eine tolle Truppe an Gleichgesinnten gefunden. Statt Antidepressiva gibt es in Franken Bier. Ich denke, auch das ist ein Rezept zum Glücklichsein. Im Sommer haben wir eine tolle Auswahl an schönen Kellern, wo man gemeinsam mit Freunden jederzeit spontan das Leben genießen kann. Wir leben hier in Frieden umgeben von einer wunderschönen Landschaft. Ist das nicht Grund genug zur Zufriedenheit?

Bernd Riehlein, Leiter Kulturfabrik Höchstadt: Unsere Gegend bietet die beste Voraussetzung, sich wohl zu fühlen. Wandern, Fahrrad fahren und spazieren gehen in Wald und Flur ist bei uns ab der Haustüre möglich. An den Aischgründern schätze ich Zuverlässigkeit, Gemeinschaftsgeist und Natürlichkeit. Besondere Freude macht mir meine Tätigkeit in der Fortuna Kulturfabrik, bei der man mit vielen verschiedenen Einheimischen in Kontakt kommt, Vernetzungen herstellen kann und interessante Projekte verwirklicht. Kulturelle Veranstaltungen und eigenes Musizieren in der Band sind weitere Inseln der Glückseligkeit für mich.

Kathi Geisler, Theaterspielerin: Ich bin seit über 25 Jahren Teil der Röttenbacher Theatergruppe und froh, dabei, so viele nette Menschen um mich zu haben. Glück empfinde ich dann, wenn ich merke, dass wir unsere Zuschauer glücklich machen, sie ihre Sorgen für eine Weile vergessen und endlich einmal wieder herzhaft lachen können. Das ist ein Geben und Nehmen. Ich werde heuer 70 und das Theater hält mich jung. Außerdem habe ich großes Glück, einen tollen Mann an meiner Seite zu haben, mit dem ich erst kürzlich Goldene Hochzeit feiern konnte. Das war wunderschön und ein echter Glücksmoment.

Daniel Emrich, Schornsteinfeger: Für mich bedeutet Glück in erster Linie, eine liebe und verständnisvolle Frau geheiratet zu haben, die mir einen gesunden Sohn geschenkt hat. Besonders glücklich bin ich darüber, mit meiner kleinen Familie in unserem eigenen Haus im schönen Mühlhausen zu wohnen. Hier kennt wirklich noch jeder jeden und es wird sich gegenseitig geholfen, wo es nur geht. Natürlich bin ich auch froh darüber, einen glücksbringenden Beruf zu haben, der mich mit vielen verschiedenen Menschen zusammenbringt und einfach immer Spaß macht.