Das alte Bettenhaus in Erlangen verschwindet
Autor: Christian Bauriedel
Erlangen, Donnerstag, 26. Februar 2015
In Erlangen wird das alte Bettenhaus der Uni-Klinik abgerissen. An Stelle des in die Jahre gekommenen Baus wird ein modernes Operationszentrum entstehen. Das neue Bettenhaus ist gleich ums Eck schon im Betrieb.
Hüft-OP, Blinddarm, Sportverletzung: Es sind sicher nicht die schönsten Erinnerungen, die die Menschen mit dem Bettenhaus in Erlangen in Verbindung bringen. Viele aus der Region haben schon in dem zehnstöckigen Bau der Universitätsklinik verbracht. Mal mehr, mal weniger Tage im Krankenbett gelegen, mal mehr, mal weniger schlimme Stunden hinter sich gebracht.
Zur Zeit ist der Abriss des alten Bettenhauses am Maximiliansplatz, östlich des Schlossgartens, in vollem Gange. Stück für Stück nagen die Baggerschaufeln am Beton. An der Frontseite ist der Putz abgetragen, Tauben fliegen in die offenen Fenster. An der Rückseite ist der Abriss schon sichtlich weit fortgeschritten. Bis zum Frühjahr soll "das Baufeld geräumt" sein, heißt es in einer Mitteilung der Klinik.
Landeplatz auf dem Dach
An der Stelle des Baus aus den 1950er-Jahren wird ein neues OP-Zentrum entstehen. Eingerichtet mit 20 Operationssälen, zwei Intensivstationen mit 42 Intensivpflegebetten, einer chirurgischen Hochschulambulanz, radiologischen Untersuchungsräumen mit Computertomografen und Magnetresonanztomografen. Auf dem Dach wird es einen Hubschrauberlandeplatz geben. Zwei Untergeschosse, das Erdgeschoss und fünf Obergeschosse sieht der Plan vor. Bis dort behandelt werden kann, werden allerdings noch etliche Jahre ins Land ziehen. Die Inbetriebnahme des modernen Medizinzentrums ist nach Mitteilung der Uni-Klinik für das Jahr 2020 geplant. Bauherr ist der Freistaat Bayern. Im Oktober hat der Landtag die Gesamtkosten von rund 176 Millionen Euro für das neue Chirurgische Zentrum bewilligt.
Neues Bettenhaus in Betrieb
Das neue Bettenhaus, gleich ums Eck in der Östlichen Stadtmauerstraße, ist im Jahr 2013 in Betrieb genommen worden. Die Kosten beliefen sich nach Angaben der Uni-Klinik auf rund 62,5 Millionen Euro. In neun Pflegestationen sind insgesamt 328 Betten untergebracht.
Neue Räume versprechen jetzt eine Versorgung auf Höhe der Zeit. Moderne Patientenzimmer, Pflegestützpunkte und Untersuchungsräume, sind um Lichthöfe angeordnet. Die neuen Zimmer bald selbst von innen zu sehen, ist allerdings niemandem zu wünschen. Denn die Anlässe für eine Übernachtung bleiben trotz funkelndem Neubau gleich unerfreulich.