CSU Höchstadt mit "Schulz-Effekt" - Kritik am Bürgermeister
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 17. Mai 2017
Die CSU-Stadtratsfraktion stellt sich neu auf. Alexander Schulz wird Vorsitzender anstelle von Michael Schwägerl.
15 Jahre lang stand Michael Schwägerl an der Spitze der CSU-Fraktion im Höchstadter Stadtrat. Doch nun zieht er sich in die zweite Reihe zurück und tauscht mit Alexander Schulz, bisheriger stellvertretender Fraktionssprecher, die Plätze. "Durch die Wahl zum Vorsitzenden des Bayerischen Philologenverbandes hat sich mein beruflicher Schwerpunkt noch stärker in Richtung München verlagert. Höchstadt braucht aber an der Spitze der CSU-Fraktion jemanden, der im politischen Tagesgeschäft präsent ist", sagt Schwägerl.
Der 53-Jährige wurde im November 2016 zum neuen Vorsitzenden des Philologenverbands gewählt. Dabei handelt es sich um einen Berufsverband von Lehrern an Gymnasien, Fachoberschulen, Berufsoberschulen und Hochschulen in Bayern. Er vertritt als Interessenverband die beruflichen, schul- und bildungspolitischen Interessen seiner rund 22.000 Mitglieder.
Nun übernimmt also Alexander Schulz das Ruder bei der CSU im Stadtrat. Schulz wurde einstimmig gewählt. Er bedankt sich bei Schwägerl. "Du hast eine gute Arbeit geleistet, die ich hoffentlich genau so gut weiterführen kann." Er trete in "große Fußstapfen."
Will Schulz erneut kandidieren?
Schulz (46), Lehrer an der Fachoberschule in Erlangen, war 2014 Kandidat fürs Bürgermeisteramt und bisher schon Vorsitzender des CSU-Ortsverbands. Ist also der jetzige Personalwechsel an die Fraktionsspitze zur Halbzeit der Amtszeit auch eine strategische Ausrichtung hin zur nächsten Wahl? Nein, sagt Schwägerl, das habe alleine mit seiner neuen beruflichen Tätigkeit zu tun. Aber würde Schulz denn 2020 gerne antreten, gegen den Amtsinhaber Gerald Brehm (JL), wenn dieser sich noch einmal aufstellen lässt? "Das ist doch noch viel zu früh, so etwas zu sagen", sagt Schulz. Das würden außerdem ja immer noch die Parteimitglieder entscheiden. Zudem gehe es erst einmal um Inhalte. Und hier greifen Schulz und Schwägerl die Stadtspitze, namentlich Bürgermeister Brehm, an.
"Ich wünsche mir keinen Ankündigungsbürgermeister sondern einen, der anpackt und die Dinge zu Ende bringt", sagt Schulz. Wo man hin schaue: Es herrsche ein "Maßnahmenstau" in Höchstadt. Es würden zu viele Baustellen neu aufgemacht, bevor erst einmal die offenen abgearbeitet werden.
Schwägerl listet auf: Außenanlagen Kulturfabrik, Heizhaus, Sanierung der Stadtmauer, Dachsanierung der Aischtalhalle, Minigolfanlage am Freibad, ein Wohnmobilstellplatz, ein integrativer Naturlehrpfad. Und das seien nur die offenen Projekte aus 2015. Dazu kämen neuere wie die Friedhofsmauer oder das Integrationszentrum.