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Coronavirus in Erlangen-Höchstadt: Leere Straßen und Orte im Landkreis - Bildergalerie


Autor: Christian Bauriedel

LKR Erlangen-Höchstadt, Samstag, 21. März 2020

Höchstadt, Herzogenaurach, Adelsdorf, Wachenroth: Die Menschen halten sich offenbar an die Auflagen wegen des Coronavirus. Eine unheimliche Rundfahrt.
Ausgangsbeschränkung wegen des Coronavirus: Herzogenaurachs Mitte ist am Samstag nahezu menschenleer. Foto: Christian Bauriedel


Ganz offensichtlich hat sich bis auf wenige Ausnahmen (siehe unten) der Großteil an die Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Viruspandemie gehalten. Das bestätigt die Polizei auf Anfrage des Fränkischen Tags.

Nur wenige Autos sind am Wochenende auf den Straßen unterwegs. An den Zapfsäulen der Tankstelle im Gremsdorfer Gewerbepark herrscht wenig Betrieb. Das selbe Bild bei den Outlets nebenan. Alles zu, Parkplatz leer. Die dortige Bäckereifiliale Burkard hat ihre Öffnungszeiten angepasst: Montag bis Freitag, 6 bis 15 Uhr, Samstag, 6 bis 13 Uhr, Sonntag, 8 bis 11 Uhr.

In den Orten herrscht am Samstag gespenstische Stille. Beim sonnigen Wetter am Sonntag sind etwas mehr unterwegs. Einzelne Jogger, Pärchen, Familien. Hier steht einer im Vorgarten und schneidet den Obstbaum, dort schiebt jemand den Kinderwagen. In Höchstadts Innenstadt sieht man ein paar Leute mit dem Hund Gassi gehen. Der Engelgarten ist menschenleer, auch der dortige Spielplatz: gesperrt.

Mit den Kindern nach draußen

Etwas mehr Menschen, aber auch nicht wirklich viele, sind in den Neubaugebieten draußen, etwa im Seeside in Adelsdorf. Meist sind es Eltern mit Kindern, die an die frische Luft gehen. Von Grüppchenbildung keine Rede. Auf dem Parkplatz des Modehauses Murk in Wachenroth steht kein Auto. An anderen Samstagen herrscht hier ein lebhaftes Kommen und Gehen. Der Wachenröther Bäck hat seine dortige Filiale geschlossen und verweist auf das Geschäft in der Hauptstraße mit erweiterten Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 5 bis 18 Uhr, Samstag, 5 bis 12 Uhr, Sonntag, 7 bis 11 Uhr.

Allein vor den Supermärkten, etwa dem Rewe im Aischpark-Center oder dem Netto in Mühlhausen, stehen Autos. Andrang herrscht hier am Samstagnachmittag aber nicht. Viele Menschen, die unterwegs sind, wirken bedrückt. Anders zwei Jungs in der Höchstadter Hauptstraße. Sie sind gut drauf, necken und schubsen sich. Eine Unbeschwertheit, die zurzeit auffällt.

Polizei ermahnt Jugendliche in Röttenbach

Die meisten Menschen im Raum Höchstadt haben sich also an die Auflagen. Die Polizei in Höchstadt meldet eine Ausnahme. Kurz vor Mitternacht am Freitag habe man in Röttenbach eine Gruppe Jugendlicher in der Nähe der Grundschule auf die Allgemeinverfügung des Bayerischen Gesundheitsministeriums hinweisen müssen. Sie hatten sich nach Angaben der Polizei "gut versteckt an einem Weihergelände hinter dem Schulkomplex" getroffen.

Die Gruppe sei eindringlich belehrt und nach Hause geschickt worden. Den jungen Männern und Frauen sei "sehr deutlich" erklärt worden, dass derartiges Verhalten nicht tolerierbar sei, da sie nicht nur sich, sondern auch andere massiv gefährden, so die Polizei.

Corona-Party in Bammersdorf

Uneinsichtige Menschen fielen jedoch auch in Bammersdorf im Landkreis Forchheim auf. Dort wurden Polizeibeamte beim Auflösen einer Corona-Party beleidigt, wie die Polizei mitteilt.

Samstagnacht erhielt die Polizei Forchheim demnach eine Mitteilung, wonach an einem Wochenendhaus bei den Pferdekoppeln eine private Corona-Party stattfinden soll. Tatsächlich konnten laut Pressebericht an der besagten Örtlichkeit vier nicht in häuslicher Gemeinschaft lebende Personen angetroffen werden.

Weiter heißt es: " Die Männer im Alter von 42 bis 51 Jahren sprachen dem Alkohol zu und verhielten sich auf Ansprache unkooperativ und uneinsichtig." Die Versammlung wurde aufgelöst und zwei Betroffene wurden wegen Zuwiderhandlung gegen die allgemeine Ausgangsbeschränkung angezeigt.

Einen 50-Jährigen erwartet darüber hinaus ein Strafverfahren wegen Beleidigung, weil er die eingesetzten Beamten heftig beleidigte.