Corona-Virus stoppt den Bau des Logistikzentrums
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Donnerstag, 19. März 2020
Die Herzo Werke stellen den Bau ihres neuen Großprojekts vorübergehend ein. Die Fertigstellung verschiebt sich damit bis mindestens Ende Juni. Geschäftsführer Jürgen Bauer will damit auch die eigenen Mitarbeiter schützen.
Der Bau des neuen Logistikzentrums der Herzo Werke ist schon weit gediehen. Der Fertigstellung im April stand im Grunde nichts mehr im Wege. Wäre da nicht dieser Virus aufgetaucht. Die Corona-Pandemie stoppt nun vorübergehend das Projekt, der Bau ruht. Mit einer Fertigstellung rechnet Geschäftsführer Jürgen Bauer vielleicht erst im Juli. Sollte die Krise noch länger dauern, könne es sogar noch später werden.
Ende dieser Woche stellen Baufirmen ihre Arbeiten ein, berichtet Bauer. Nicht zuletzt geschehe das wegen der Unterbrechung von Lieferketten. Betroffen sind vor allem die Elektro- und Kommunikationstechnik. Aus Asien sei derzeit nichts zu erwarten.
Aber auch die Montage des Hochregallagers wurde verschoben. Hier werden vor allem eigene Mitarbeiter beschäftigt. Diese würden beim Einrichten der Regale eng nebeneinander arbeiten, das will Bauer nicht riskieren.
"Der Schutz der Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen und der eigenen Mitarbeiter geht vor", berichtet der Geschäftsführer in einer Pressemitteilung. Und weiter: "Der Einsatz unseres technischen Personals für den Umzug ist derzeit nicht planbar. Im Vordergrund steht unser Versorgungsauftrag. Wir müssen Herzogenaurach auch im Krisenfall mit Energie, Trinkwasser und Telekommunikation versorgen können."
"Zeitkritisch" sei die Verschiebung nicht zu betrachten. "Wir haben deswegen keine finanziellen Verluste."
Beeindruckend
In der jetzigen Krisensituation wolle man sich deshalb darauf konzentrieren, die Mitarbeiter gesund und einsatzfähig zu erhalten. Die persönlichen Kontakte werden bei den Werken "unter Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen auf ein Minimum beschränkt", schreibt Bauer weiter. Es werden nur Maßnahmen durchgeführt, die zur Aufrechterhaltung der Versorgung erforderlich sind.
Bei einem Rundgang über die Baustelle, gemeinsam mit seinem Kollegen Dietmar Klenk und Bürgermeister German Hacker konnte sich dieser einen Überblick über das Projekt machen. Die Räume sind weit gediehen, die 900 Quadratmeter große Halle für das Lager und der mächtige überdachte Außenbereich beeindrucken.