Container für Flüchtlinge lassen auf sich warten
Autor: Andreas Dorsch
, Mittwoch, 07. Januar 2015
Die Regierung von Mittelfranken will mobile provisorische Unterkünfte lieber mieten als kaufen. Grundstücke dafür stünden in verschiedenen Gemeinden des Landkreises Erlangen-Höchstadt bereit.
Um den vielen nach Deutschland drängenden Asylbewerbern ein Dach über dem Kopf zu bieten, trägt auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt seinen Teil bei. Kurz vor Weihnachten waren im Kreis 377 Asylbewerber registriert. Weil der Zustrom nicht abreißt, es für die Behörden aber immer schwieriger wird, für die Flüchtlinge Wohnungen zu finden, sind jetzt auch "Unterkünfte in Modulbauweise" geplant. Die Aufstellung dieser Container lässt aber weiter auf sich warten.
Die Stadt Herzogenaurach und die Gemeinde Buckenhof hatten dem Landkreis Grundstücke für die dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern angeboten. Der Kreis hatte die Container ausgeschrieben und war davon ausgegangen, dass die Regierung von Mittelfranken die Kosten für den Kauf übernimmt.
Inzwischen sind die Wohncontainer für Asylbewerber im Landkreis Erlangen-Höchstadt aber erst einmal in eine Warteschleife geschoben worden. Wie Landratsamt-Pressesprecherin Hannah Reuter auf Anfrage von
infranken.de mitteilte, habe die Regierung die Kostenübernahme für den Kauf abgelehnt.
Vielmehr plädieren die Verantwortlichen in Ansbach dafür, Wohncontainer samt der nötigen Sanitäranlagen und Räume zum Kochen und Wäschewaschen anzumieten. Im Landratsamt hat man darauf reagiert. Mittlerweile hob der Kreistag die Ausschreibung für den Kauf auf und beauftragte gleichzeitig die Verwaltung, Angebote für die Anmietung solcher Wohncontainer einzuholen.
Lieferzeiten einplanen
Die Regierung bezweifelt, dass ein Kauf von Containern wirtschaftlich wäre. Vor allem wenn der Zustrom von Flüchtlingen einmal wieder abnehmen sollte, säße man auf Containern, die sich dann nur schwer vermarkten ließen.
Wann im Landkreis Erlangen-Höchstadt die ersten Container von Asylbewerbern bezogen werden können, darüber möchte Pressesprecherin Reuter nicht spekulieren. Die Container hätten Lieferzeiten, sie seien derzeit sehr gefragt.
Unterdessen bekommt der Kreis weitere Flüchtlinge zugewiesen, die untergebracht werden müssen. Auch jetzt über die zurückliegenden Feiertage.
Von den 377 Asylbewerbern lebten kurz vor Weihnachten 84 in der Gemeinschaftsunterkunft am Lappacher Weg in Höchstadt, 92 in dem neuen Erstaufnahmelager in Herzogenaurach und 201 waren auf die dezentralen Unterkünfte im Landkreis verteilt.