Buspläne im Corona-Notmodus: Landkreis Erlangen-Höchstadt und OVF streichen bei Linien
Autor: Christian Bauriedel
LKR Erlangen-Höchstadt, Freitag, 03. April 2020
Einbrüche bei den Fahrgastzahlen zwingen OVF und Landkreis dazu, den Busverkehr vorübergehend einzudampfen. Bei Busunternehmen wird Kurzarbeit ein Thema.
Es ist eine Kern(pflicht)aufgabe des Landkreises: die Organisation des Busverkehrs. Nicht verwunderlich, dass im Kommunalwahlkampf nahezu jeder Politiker beschwor, den Nahverkehr weiter ausbauen zu wollen.
Dementsprechend schwer sei es ihm daher gefallen, die seit Freitag geltenden vorübergehenden Einschränkungen beim Busverkehr (siehe unten) vornehmen zu müssen, sagt Landrat Alexander Tritthart (CSU).
Ein guter Busverkehr liege ihm sehr am Herzen. Deshalb wolle er trotz der derzeit schwierigen Ausnahmesituation alles tun, "so gut wie möglich ein flächendeckendes und attraktives Nahverkehrsangebot zu bieten", so Tritthart.
Es ist klar: Die Corona-Pandemie wirbelt natürlich die Busfahrpläne durcheinander. Doch mit Folgen. Ein betroffenes Busunternehmen ist die Firma Werner Vogel aus Höchstadt, das zusammen mit den Busunternehmen Galster (Wachenroth) und Brehm (Greuth) Buslinien im ÖPNV des Landkreises bedient.
Die größte Zahl der gestrichenen Fahrten betreffe aktuell bei seinem Betrieb nicht die vom Landkreis, betont Damian Breuer, Prokurist bei Omnibus Vogel. Von den für den Landkreis ERH gefahrenen Linien fallen bisher nur die Nachtfahrten weg (im Fahrplan mit dem Zusatz V96Br gekennzeichnet). Diese würden aber nicht ganz so ins Gewicht fallen.
OVF streicht 95 Prozent
Der Löwenanteil der wegen der Pandemie entfallenden Fahrten seien die Aufträge des Omnibusverkehr Franken (OVF). "Hier sind 95 Prozent gestrichen. Uns trifft das gewaltig", sagt Breuer. Berechnet werden einzelne Fahrten und Tagespauschalen. Doch wegen des Coronavirus hagelt es massive Abschläge.
"Von Landkreisseite werden wir nicht alleingelassen, hier stehen wir ständig in enger Verbindung", stellt Breuer fest. Die Stadt Erlangen hat ihren Wochenfahrplan auf Wochenendfahrzeiten umgestellt. Hier rollen von eigentlich fünf Bussen der Firma Vogel zur Zeit nur noch zwei bis drei. Dazu komme, dass durch die Kurzarbeit bei einem großen Unternehmen nun wohl der Werksverkehr auf unbestimmte Zeit wegfalle. Auch im Ausflugsverkehr und wegen der Schulschließungen sind die Ausfälle enorm hoch.