Der Bürgermeister der Gemeinde Adelsdorf ist wütend auf die Landesregierung. Er hat sich mit seiner Ortschaft als Modellregion für Corona-Lockerungen beworben. Die Kommunikation lässt ihn ratlos zurück.
Gemeinde Adelsdorf als Modellregion? Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) hat seine Gemeinde als Modellregion nach dem Tübinger Vorbild beworben. Eine kleine Hoffnung ist für ihn noch da, allerdings ist er schon jetzt enttäuscht.
Am 23. März 2021 hatte sich Karsten Fischkal, Bürgermeister der Gemeinde Adelsdorf, für das Modell "Tübinger Weg" bei der bayerischen Landesregierung beworben. Sein Motto: "Weg von der Inzidenzzahl hin zum Testen und vor allem Impfen", erklärt Fischkal gegenüber inFranken.de am Montag (29. März 2021). Tübingen war als erste Modellregion in Deutschland mit Lockerungen vorgeprescht. Mit einem Schnelltest vom selben Tag und einem dazugehörigen Zertifikat können Menschen hier aktuell shoppen, Cafés besuchen und sich ein Stück Normalität zurückholen. Zuletzt waren die Fallzahlen in Tübingen (Stand: Dienstag, 30. März) allerdings wieder gestiegen. Das räumte auch Boris Palmer, Oberbürgermeister der Stadt, ein.
Bürgermeister: Diese Gründe sprechen für Gemeinde Adelsdorf
Adelsdorfs Bürgermeister hatte seine Gemeinde für das Modell angemeldet, weil er der Meinung ist, seine Gastronomie sei "top vorbereitet". "Wir sind perfekt geeignet, weil wir ein relativ kleiner Ort sind mit über zehn Gaststätten", erklärt Fischkal. Am Tag seiner ersten Bewerbung hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt, dass bevorzugt "kleine, abgrenzbare Orte" gesucht werden. Karsten Fischkal witterte die Chance für seine Gemeinde. Am darauffolgenden Tag schickte er eine zweite Bewerbung, führte Gespräche mit der Gastronomie und dem Einzelhandel in Adelsdorf.
Nur kurze Zeit später habe Fischkal dann plötzlich von Städten mit 100.000 bis 150.000 Einwohnern, die für das Modell infrage kämen, gehört. Zusätzlich verärgert hat ihn die Regierungserklärung der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am 25. März sagte: "Es ist keinem Bürgermeister [...] verwehrt, da zu tun, was in Tübingen und Rostock gemacht wird." Die Kommunen sollten mehr Kreativität bei der Bewältigung der Pandemie zeigen. Diese Aussage verärgert Fischkal: "Ja, hallo? Dann soll sie uns kreativ werden lassen." Am nächsten Tag ruderte die Kanzlerin bereits zurück.
Karsten Fischkal hatte sich nicht nur beworben, weil seine Gemeinde aus seiner Sicht gut vorbereitet ist. "Ich bin davon überzeugt, dass dieses Geäffel mit der Inzidenzzahl nicht gut ist. Dieses Hin und Her macht uns alle irgendwann einfach kirre", erläutert der Bürgermeister. Mit negativem Test in eine Gaststätte zu dürfen, sei "die Normalität, die wir in Deutschland langsam wieder brauchen". Insgesamt sind 83 Bewerbungen eingegangen - acht Modellregionen will Markus Söder genehmigen.
Auch der Landkreis Wunsiedel hat sich als Modellregion beworben. Womit die Region überzeugen will, lesen Sie hier.
Das stimmt nicht.
https://www.turi2.de/aktuell/lese-tipp-steht-der-modellversuch-in-tuebingen-vor-dem-aus/
Und weiterhin gibt es Dumme, die mit gefälschten Tagestickets Geschäfte machen bzw. die Tickets weitergeben.
Wer sagt, dass das Tübinger Modell nicht funktioniert? Es funktioniert sogar sehr gut! Denn dass dort die Inzidenzzahlen steigen, ist nichts anderes als das Ergebnis einer verstärkten Testung, die mit dem "Modell" einhergeht. Wann kapiert endlich der Letzte, dass der Inzidenzwert allenfalls als Richtwert gesehen werden kann? Man müsste die positiv Getesteten durch die Zahl der Gesamtests dividieren, um einen relativen Vergleich (auch Prozentwert genannt, das lernt man an jeder Mittelschule) zu erhalten. Absolute Werte sind nun mal schlecht zum Vergleich herzuziehen.
Er sieht die Chancen dazu schlecht?
Also man braucht sich doch nur das Tübinger "Erfolgsmodell" anzuschauen, dann weiß man, daß das nicht funktioniert.