Bürgerbegehren wegen Adelsdorfer Schulsportplatz ist auf dem Weg
Autor: Evi Seeger
Adelsdorf, Mittwoch, 08. April 2015
865 Adelsdorfer haben sich mit ihrer Unterschrift dafür ausgesprochen, den Schulsportplatz zu erhalten und nicht als Bauland zu verkaufen. Die Listen müssen allerdings noch geprüft werden.
Innerhalb von nur zehn Tagen hatten die Initiatoren die benötigten Unterschriften für das Bürgerbegehren zum Erhalt der Adelsdorfer Schulsportanlage beisammen. Jetzt übergaben Willi Wahl, Petra Ruff und Claudia Thomas die 865 Unterschriften von Adelsdorfer Bürgern an Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). Das war etliches mehr als die zehn Prozent, die das Quorum erfordert. Bei 6050 wahlberechtigten Adelsdorfern hätten 605 Unterschriften schon ausgereicht.
Mit dem Bürgerbegehren soll durchgesetzt werden, dass die marode, derzeit geschlossene Schulsportanlage erhalten wird. In der Gemeinde hat man den Verkauf und die Umwandlung des Geländes in Wohnbauland ins Auge gefasst, um die finanzielle Situation der Kommune zu verbessern.
Dass die Schulsportanlage erhalten bleibt, ist nach Meinung von Wahl, Ruff und Thomas, die sich in Adelsdorf um die Sportabzeichen kümmern, dringend notwendig. Im Hinblick auf künftige Generationen hätten die Bürger klar zum Ausdruck gebracht, wie die gesundheitliche und sportliche Entwicklung in Adelsdorf aussehen soll, erklärt Wahl. Ja, böse Zungen würden sogar behaupten: "Solange sich Adelsdorf ein Schloss leisten kann, sollten auch Schüler und Jugendliche eine vernünftige Möglichkeit haben, sich innerhalb des Ortes beim Sport auszutoben."
Wichtig für den Breitensport
Wahl, der für Breitensport zuständige Vizepräsident des BLV (Bayerischer Leichtathletik-Verband), sieht das zentral gelegene Sportzentrum mit Aischgrundhalle, Schwimmbad, Sportplatz mit Hundert-Meter-Laufanlage und Rundbahn als eine Einheit, die in einer aufstrebenden Großgemeinde für den Breitensport unerlässlich ist. Vieles könnte neu belebt werden, meint er: Schülern mache der Sport auf einer "ordentlichen" Anlage mehr Spaß, Schulwettbewerbe und Bundesjugendspiele könnten wieder ausgerichtet werden. Auch den Vereinen, die bereits Platzprobleme beim Nachwuchstraining hätten, käme man damit entgegen.
Den Freunden des Sportabzeichens und den Leichtathleten des TSV Neuhaus sei damit gewährleistet, dass sie ihr Training in gewohnter Weise durchführen können. "Jeder Sportler muss sich im Frühjahr auf die Wettkämpfe vorbereiten. Wir müssten schon längst auf die Bahn", betont Wahl. Wäre sie nicht gesperrt, hätte man sie auch in diesem Frühjahr wieder genutzt.
Nur der Belag sei kaputt und müsse erneuert werden, meint Petra Ruff. 80.000 Euro hat nach Wahls Worten eine ähnliche Sanierung in Erlangen gekostet. Dem gegenüber stehe eine Hundert-Meter-Bahn, die Adelsdorfs Bürgermeister für etwas über 100.000 Euro hinter der Schule plane.
Genügend Bauland am Reuthsee
Bei einer Umwandlung des Areals zur Wohnbebauung könnten auf dem knapp 24.000 Quadratmeter großen Gelände 135 Einwohner Platz finden, rechnet Jörg Bubel. Kein Vergleich zum Baugebiet Reuthsee, das mit 1500 Personen kalkuliert wird. Die Dringlichkeit eines Verkaufs zugunsten von Bauplätzen werde daher von vielen Bürgern nicht gesehen. Für Fischkal ist das Bürgerbegehren "die demokratischste und beste Art, der Entscheidungsfindung", wie er bei der Übergabe betonte. "Wichtig ist, dass man auch annimmt, was am Ende dabei herauskommt!" Nach den Worten des Bürgermeisters werden die Listen jetzt vom Einwohnermeldeamt geprüft und in der Mai-Sitzung dem Gemeinderat vorgelegt.
"Aber wie geht es jetzt weiter mit dem Sportabzeichen?", richtete er sich an das Team. Fischkal stellt sich für dieses Jahr eine provisorische Lösung vor und sicherte seine Unterstützung zu. Bis zum nächsten Jahr sei das Problem "auf die eine oder andere Weise ohnehin gelöst".