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Brand: Führungskräfte kamen in Ausgehuniform


Autor: Michael Busch

Niederndorf, Sonntag, 17. März 2013

Der Anbau eines Wohnhauses in Niederndorf stand in Vollbrand. Der Feueralarm überraschte viele Führungskräfte während der Feuerwehr-Dienstversammlung des Landkreises Erlangen-Höchstadt.
"Wo andere rausrennen, gehen wir rein", der Leitspruch der Feuerwehr galt auch für den Brand in Niederndorf . Fotos: RK, ab, mb


Für die Feuerwehr kommt vieles unverhofft, und manchmal nicht wirklich zum passenden Zeitpunkt. Die Kommandanten und Führungskräfte der Feuerwehren im Landkreis hatten sich zur Frühjahrsdienstversammlung des Landkreises Erlangen-Höchstadt in Wachenroth eingefunden. Wird in diesem Kreis in der Regel hitzig über die Einsätze diskutiert, feurig für die eigene Sache Werbung gemacht, die Zukunft geplant, bleibt es bei diesen Versammlungen eher im theoretischen Bereich.

Heuer funktionierte das nicht ganz. Der Kreisbrandrat hatte gerade zur abschließenden Rede angesetzt, als die Alarmpiepser erklangen. Die Integrierte Leitstelle alarmierte um 11.34 Uhr die Kräfte, die im Einzugsbereich Niederndorf zuständig sind.
Es ist wahrscheinlich eine der wenigen Momente, wo die Einsatzkräfte deutlich vor ihren Führungskräften am Brandort ankamen. Aus Herzogenaurach, Hauptendorf und Niederndorf rückten die Kräfte nach Niederndorf aus.

Schnelles Eingreifen
Der Anbau eines Zweifamilien-Wohnhauses in Niederndorf stand in Vollbrand und drohte auf das Wohngebäude überzugreifen, hieß es in der Alarmierung. Das schnelle Eintreffen der Kräfte und der sofortige "Angriff" verhinderten dann aber Schlimmeres. Mit zwei Truppen, die mit Atemschutz vorrückten, und weiteren Unterstützertrupps wurde das Feuer schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht.

Der Mieter hatte eine Propangasflasche noch vor Eintreffen der Wehren rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Das Feuer hatte bereits auf Teilflächen der Außenfassade und auf Teile des Dachstuhls übergegriffen, konnte aber rechtzeitig auf ein weiteres Ausbreiten verhindert werden. Der Schupfen wurde jedoch vollständig zerstört.
Während der Mieter eine leichte Rauchgasvergiftung erlitt und vom Rettungsdienst und dem Notarzt betreut werden musste, brachten sich die übrigen Familienangehörigen unverletzt in Sicherheit. Die Wehren waren gut eineinhalb Stunden im Einsatz. Neun Fahrzeuge und über 30 Freiwillige waren im Einsatz. Während der Nachlöscharbeiten kamen eine Wärmebildkamera und zwei Hochdrucklüfter zum Einsatz.

Die Polizeibeamten der Inspektion Herzogenaurach haben die Ermittlungen zur Schadenshöhe und der Brandursache übernommen.