Bolzplatz in Höchstadt ist "schwieriges Feld"
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 26. Februar 2015
Der Vorschlag der Höchstadter Stadtverwaltung, auf einem städtischen Grundstück im Baugebiet Häckersteig Kinder und Jugendliche Fußball spielen zu lassen, soll vom Wohlwollen der Nachbarn abhängen.
Jedes Neubaugebiet braucht heute auch einen Bolzplatz, auf dem sich die Kinder aus der Nachbarschaft austoben können. Eltern fordern dies, aber wenn der Bolzplatz dann vor ihrem Gartenzaun angelegt werden soll, wird schnell Protest laut. Diesen schloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung auch nicht aus, als der Vorschlag der Verwaltung zur Diskussion stand, auf dem Areal des ehemaligen Trinkwasserbrunnens 2 im Neubaugebiet Häckersteig einen solchen Bolzplatz anzulegen.
"Ein sehr schwieriges Feld", meinte Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Hier müsse man eine Interessenskollision abwägen. Der Versuch der Stadtverwaltung, ein geeigneteres Gelände für einen Bolzplatz zu pachten, sei gescheitert. Die Sportplätze an der Anton-Wölker-Schule oder auf dem alten TSV-Gelände seien den Eltern zu weit weg.
Brunnen bliebe für den Notfall
Vor diesem Hintergrund schlägt die Verwaltung das Grundstück vor, auf dem der stillgelegte Brunnen liegt. Für den Bolzplatz müsste der Brunnenkopf auf Bodenniveau zurückgebaut werden. Als Notbrunnen würde die Anlage noch gehalten.
Für Junge-Liste-Sprecher Michael Ulbrich "die beste Lösung". Ein Bolzplatz weiter vom Wohngebiet entfernt werde nicht angenommen, argumentierte Ulbrich mit Erinnerungen an die eigene Jugend. Allerdings müssten die unmittelbaren Nachbarn zustimmen, sonst mache dieser Standort für Ulbrich keinen Sinn.
Alexander Schulz (CSU) freute sich, seinem politischen Gegner einmal mehr Recht geben zu können. Auch er habe früher auf Nachbargrundstücken Fußball gespielt.
Für einen Standort auf einem anderen städtischen Grundstück einige hundert Meter außerhalb der Bebauung plädierte SPD-Sprecher Andreas Hänjes. Er glaube nicht, dass die Nachbarn dem Standort-Vorschlag der Verwaltung zustimmen.
Bis zu dem städtischen Gelände außerhalb seien es immerhin 500 bis 700 Meter, warf Bürgermeister Brehm ein.
Der Rat folgte schließlich dem Vorschlag von Franz Rabl (CSU), das Thema zu vertagen und erst die Zustimmung der drei Grundstücksnachbarn einzuholen.