Bleibt die Höchstadter Kerwa im Engelgarten?
Autor: Christian Bauriedel
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 20. Sept. 2017
Zwei Mal fand die Höchstadter Kerwa schon im Engelgarten statt. Im Stadtrat steht nun die Frage an: Haben die Aischwiesen als Veranstaltungsort ausgedient?

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Denn seitdem sich 2016 das Staatliche Bauamt über Aisch- und Flutbrücke hergemacht hat, findet das Höchstadter Traditionsfest nicht mehr auf dem - für viele eher tristen - Festplatz an den Aischwiesen statt, sondern im grünen Engelgarten.
Ob das auch in Zukunft so bleiben soll, darüber berät der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag. Hört man sich vorab um, stößt man auf eine einhellige Meinung: Die Kerwa soll künftig im Engelgarten bleiben. Auch wenn die Brückenbauarbeiten wie geplant im November abgeschlossen sind und nächstes Jahr der Festplatz an der Aisch wieder zur Verfügung stünde.
Bäume machen den Unterschied
"Ich bin eine glühende Verfechterin des Engelgartens als Veranstaltungsort", sagt Susanne Gabler von der Fortuna Kulturfabrik, die für die Ausrichtung der Kirchweih mit zuständig ist. "Ich finde, es ist eine wunderschöne Location. Es ist ein ganz anderes Ambiente unter den Bäumen." Erste Bedenken, wegen Lärmbelästigung der Anwohner, vor allem des nahen Seniorenheims, hätten sich nicht bewahrheitet, so Gabler. Im Gegenteil. Viele hätten gesagt: "Da ist endlich mal was los."
Es wurde bereits investiert
"Ich bin nicht nur ein glühender Verfechter, sondern ich finde es fast zwingend, die Kerwa im Engelgarten zu belassen", sagt Bürgermeister Gerald Brehm (JL). Die Stadt habe beim Engelgarten bereits rund 100.000 Euro in die Erschließung mit Strom, Wasser und Abwasser investiert. Dazu komme, dass ihm nahezu alle Bürger mit denen er gesprochen hat, unisono das gleiche gesagt hätten: "Der Gesamtcharakter und das Ambiente sind im Engelgarten einfach besser."
Auch mit den Parkplätzen - wie anfangs befürchtet - sei alles reibungslos über die Bühne gegangen, so Brehm.
Alexander Schulz, CSU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, stößt ins selbe Horn. Er könne zwar noch nicht für seine ganze Fraktion sprechen, da diese sich vor der Sitzung am Montag erst noch berät, doch seine persönliche Meinung stehe fest: "Ich finde es vom Ambiente her gemütlicher unter den Bäumen. Das ist ein ganz anderes Flair."
Nach Verbesserungsmöglichkeiten gefragt, schlägt Schulz vor, die Innenstadt noch ein bisschen mehr ins Geschehen einzubeziehen. Das ein oder andere größere Fahrgeschäft könne zum Beispiel auf den Marktplatz kommen.
Schulz wirft auch die Frage auf, ob es an der Kerwa wirklich jeden Tag bis 1 Uhr nachts gehen muss. "Schauen wir auf die Feste nach Neustadt, Forchheim, Erlangen oder Herzogenaurach: Alle anderen feiern auch nur bis 23 Uhr."
Der Zweite Bürgermeister Günter Schulz (SPD) findet den Engelgarten auch attraktiver. "Es kommt sehr, sehr gut an. Es war deutlich mehr los als auf dem Festplatz." Schulz verweist auch auf die schon getätigten Ausgaben. Er denkt, dass es im Stadtrat eine Mehrheit für den Engelgarten geben könnte.