Erlangen: Mann (62) hortet "zum Teil sogar geladene" Kriegswaffen - und muss in Haft
Autor: Strahinja Bućan, Agentur dpa, Stefan Lutter
Erlangen, Donnerstag, 31. Juli 2025
Im November 2024 fand die Polizei ein großes Waffenarsenal inklusive Munition in einer Erlanger Wohnung und einem Kellerverschlag. Der Fall ging vor Gericht - jetzt steht das Urteil fest.
Update vom 31.07.2025: Urteil gefallen - Haftstrafe nach Waffenfund in Erlangen
Im Fall des spektakulären Waffenfunds im Mittelfranken im vergangenen November ist ein Urteil gefallen: Der 62 Jahre alte Angeklagte wurde vom Amtsgericht Erlangen wegen Verstößen gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Das teilt die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Donnerstag, 31. Juli 2025, mit. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
In der Wohnung und im Keller des Mannes in einem Mehrfamilienhaus in Erlangen entdeckte die Polizei im November 2024 zahlreiche Waffen und Munition - darunter laut Anklage auch Kriegswaffen und Maschinenpistolen. Die Ermittlungen in dem Fall leitete die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus.
Ein extremistisches Motiv ergab sich demnach jedoch nicht. Das Urteil des Amtsgerichts ist nicht rechtskräftig.
Update vom 27.06.2025: Generalstaatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen 62-Jährigen
Die Generalstaatsanwaltschaft München hat Anklage gegen einen 62-jährigen Mann aus Erlangen erhoben. Das berichtet die dpa. Bei ihm wurden laut Ermittlern Kriegswaffen und Maschinenpistolen entdeckt. Im November 2024 fand die Polizei ein großes Waffenarsenal inklusive Munition in einer Wohnung und einem Kellerverschlag. Der Mann befindet sich seither in Untersuchungshaft, wie durch die Generalstaatsanwaltschaft mitgeteilt wurde.
Video:
Nach den Ermittlungen soll der Beschuldigte im illegalen Besitz von zehn Waffen gewesen sein, die dem Kriegswaffenkontrollgesetz unterliegen, sowie von sechs vollautomatischen Maschinenpistolen. In der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft hieß es: "Das unerlaubte Ausüben der tatsächlichen Gewalt über Kriegswaffen ist als Verbrechen mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Freiheitsstrafe bedroht."
Die Ermittlungen zu diesem Fall wurden von der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus geführt. Die Generalstaatsanwaltschaft machte vorerst keine Angaben zu einem möglichen Motiv oder weiteren Hintergründen: Diese Fragen sollen im Fall einer Eröffnung des Hauptverfahrens geklärt werden. Die Anklage wurde beim Amtsgericht Erlangen eingereicht.
Erstmeldung vom 15.11.2025: Extremistischer Hintergrund? Polizei hebt Waffenarsenal aus - Mann in U-Haft
Bei einem 62-Jährigen in Erlangen hat die Polizei ein großes Waffenarsenal samt Munition sichergestellt. "Ein extremistischer Hintergrund kann derzeit nicht ausgeschlossen werden", teilt die Generalstaatsanwaltschaft München mit. Zuvor hatten die Nürnberger Nachrichten und der Spiegel berichtet.