Schwere Vorwürfe gegen Mann aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt: Ließ er 15-Jährige jahrelang missbrauchen und filmen?
Autor: Redaktion
Erlangen, Dienstag, 03. Juni 2025
Ein Mann aus Franken soll über Jahre hinweg ein Mädchen auf den Philippinen missbrauchen lassen - er verfolgte das dann direkt im Livestream. Nun wurde er festgenommen.
Ein Mann aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt soll über Jahre hinweg den sexuellen Missbrauch eines auf den Philippinen lebenden Mädchens in Auftrag gegeben und gegen Zahlung von Geldbeträgen per Livestream mitverfolgt und angeleitet zu haben. Davon berichtete das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag (3. Juni 2025).
Der Kriminalpolizei Erlangen gelang es nach mehrmonatigen, grenzüberschreitenden Ermittlungen, gemeinsam mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB), einen Mann zu ermitteln. Der Beschuldigte wurde Ende Mai festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Missbrauch von minderjähriger Philippinerin in Auftrag gegeben - Franke unter Verdacht
Im Dezember 2024 erhielt die Kriminalpolizei Erlangen über das Bundeskriminalamt eine Mitteilung der australischen Sicherheitsbehörden mit dem Schreiben einer Hilfsorganisation auf den Philippinen. Darin wurde über einen anhaltenden sexuellen Missbrauch eines jungen philippinischen Mädchens berichtet. Einem, zum damaligen Zeitpunkt noch nicht identifizierten deutschen Staatsangehörigen, wurde vorgeworfen, sich auf den Philippinen kinderpornografisches Material beschafft und dessen Erstellung in Auftrag gegeben zu haben.
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Gemeinsame Ermittlungen der Kriminalpolizei Erlangen und der Zentralstelle Cybercrime Bayern ergaben, dass der 53-jährige Tatverdächtige, vermutlich bereits im Jahr 2022, über soziale Medien Kontakt zur Geschädigten auf den Philippinen aufgenommen hatte. In der Folge soll er das damals 12-jährige Mädchen laut der Polizei dazu gebracht haben, "sich gegen Geldzahlung an bislang unbekannte Personen, in sexualisierter Art und Weise darzustellen und teils schwere sexuelle Handlungen an noch nicht identifizierten Männern vorzunehmen".
Dies soll per Livestream über den Messengerdienst WhatsApp an den Tatverdächtigen übertragen worden sein. Welche Rolle ein Aufenthalt des Beschuldigten auf den Philippinen im Jahr 2019 im Zusammenhang mit den aktuellen Vorwürfen spielt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
SEK-Razzia bei Mann aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt - Computer und Waffen beschlagnahmt
Durch akribische Ermittlungsarbeit ist es gelungen, den Tatverdächtigen zu identifizieren. Es handelt sich um einen 53-jährigen Mann aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt. Bereits am 21. Mai 2025 durchsuchten Kräfte des Polizeipräsidiums Mittelfranken unter Beteiligung des USK Mittelfranken, gemeinsam mit einer Staatsanwältin der ZCB die Wohnung des Beschuldigten. Die Festnahme des Beschuldigten erfolgte durch Kräfte des SEK. Bei der Durchsuchung kamen zudem vier Datenträgerspürhunde zum Einsatz.
Zum Zeitpunkt des Eindringens in die Wohnung stellten die Beamten den PC des Beschuldigten im laufenden Zustand fest. Anwesende IT-Forensiker begannen unmittelbar mit entsprechenden Sicherungs- und Sichtungsmaßnahmen. Neben einer Vielzahl von Datenträgern stellten die Ermittler zudem diverse Waffen und Waffenteile sicher. Inwieweit es sich hier um verbotene Gegenstände handelt, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.