Ein Einsatz der Feuerwehr Höchstadt an der Aisch wurde durch Behinderungen zur "Tortur". Nun kündigt Bürgermeister Gerald Brehm (FW) Konsequenzen an.
Weil sich ein Storch in einem Netz verfangen und verletzt hatte, wurde die Feuerwehr Höchstadt an der Aisch am Wochenende an den Marktplatz gerufen worden.
Die Anfahrt über die Hauptstraße am Sonntagnachmittag (2. Juli 2023) habe sich allerdings als "Tortur" für die Einsatzkräfte entpuppt. Eine fehlende Rettungsgasse sowie der Widerstand der Markt-Standbetreiber habe für Kopfschütteln bei der Feuerwehr gesorgt. Bürgermeister Gerald Brehm kündigte nun im Gespräch mit inFranken.de harte Konsequenzen für die betreffenden Händler an.
Update vom 06.07.2023: Händler blockierten Rettungsgasse in Höchstadt - Stadtoberhaupt erwägt Verbot für Betreiber
Die Abnahme der Sicherheitsabstände sei "mit drei Leuten ordnungsgemäß erfolgt", teilt Brehm mit. Nachdem die Mitarbeiter des Ordnungsamts wieder gegangen waren, müssten die Händler ihre Stände unberechtigterweise erweitert haben. Die Folge war eine zu enge Rettungsgasse, durch die das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr nicht hindurchkam, wie die Organisation in den sozialen Medien schilderte.
Einige Händler "weigerten sich regelrecht ihren Stand zu verrutschen, da sie dann wieder erneut aufbauen müssten", hieß es vonseiten der Einsatzkräfte. Brehm erläutert gegenüber inFranken.de, dass aktuell geprüft werde, ob sich die betreffenden Händler verständnisvoll zeigen beziehungsweise gezeigt haben oder nicht. Im Falle einer Einsicht reiche eine Abmahnung aus, ansonsten würden sie von kommenden Märkten in Höchstadt ausgeschlossen werden.
Aktuell werde "im Hause" darüber diskutiert, ob der Markt künftig nur einseitig bestückt werden soll, um derartige Vorfälle wie am Sonntag (2. Juli 2023) zu verhindern und eine ausreichende Rettungsgasse zu gewährleisten. "Neue Erkenntnisse bringen auch neue Entscheidungen", so der Bürgermeister.
Erstmeldung vom 05.07.2023: Schwieriger Feuerwehreinsatz in Höchstadt: Standbetreiber wollen Buden nicht verrutschen
"Dadurch, dass die Einsatzstelle am Marktplatz gelegen war, ist für uns die standardmäßige Anfahrt über die Hauptstraße, da die großen Feuerwehrfahrzeuge nicht durch die Unterführung vom Turm passen", heißt es vonseiten der Feuerwehr. Am betreffenden Tag sei Marktsonntag gewesen, weshalb Händler ihre Stände in der Hauptstraße und auf dem Marktplatz aufgestellt hätten.
Eigentlich müsse immer eine bestimmte Durchfahrtsbreite gewährleistet sein, damit Feuerwehr und Rettungsdienst durchfahren könnten, doch dieses Gebot sei nicht beachtet worden. "Trotz eingeschaltetem Sondersignal" hätten Einsatzkräfte "vorauslaufen und die Händler aktiv auf das 'Platzmachen'" aufmerksam machen müssen. Einige Händler "weigerten sich regelrecht ihren Stand zu verrutschen, da sie dann wieder erneut aufbauen müssten", beschreibt die Feuerwehr die Lage. Die Einsatzkräfte hätten die Stände "zeitaufwendig" und "mit Muskelkraft", bei Widerstand der Betreiber, verschieben müssen.
Unfähige Verwaltung,
Das ganze müsste doch abgenommen und genehmigt werden
Das Schlimme ist, das wurde so abgenommen, ansonsten dürfte der Markt nicht öffnen!
Boykottiert die betroffenen Buden-Besitzer!
Am besten mit dem Feuerwehrauto über den ganzen Plunder drüberfahren...vielleicht ist Ihnen das dann eine Lehre
Ich hoffe die Verwaltung zieht Konsequenzen für den nächsten Markt. Jetzt war es ein verletztes Tier. Was aber, wenn wir hier einen Brand oder medizinischen Notfall haben. Leider scheint es einigen Händlern nur ums Geld zu gehen. Aber es ist immer wieder zu beobachten: "Schwarze Scharfe" verursachen Probleme und in der Ultima Ratio eine Verschärfung der Regeln/Gesetze oder ein gänzliches Verbot einer Veranstaltung. Schade für die Bürger und die rechtschaffenden Händler.
Noch ein Hinweis eines Ehrenamtlichen Gemeinderates und Maschinisten: Wenn Bürger nicht mehr auf Anweisungen von Feuerwehr und Rettungsdienst reagieren, frustriert dies auch uns Ehrenamtliche. Wir benötigen jetzt oder spätestens in den nächsten Jahren Nachwuchs. Aber bei diesem "Arbeitsumfeld" finden sich immer weniger Kameradinnen und Kameraden. Ich selbst bin bei der Feuerwehr mit 57 als Quereinsteiger hinzugekommen und habe mit 59 den Maschinistenlehrgang erfolgreich abgeschlossen um zu helfen. Es wäre schlimm, wenn ich mit 70 bei einem Notfall den Spruch höre: Wir haben den Notfall aufgenommen, die FFW und der Retter brauchen aber noch 30 Minuten, da wir kein Personal haben.