Busunfall in Herzogenaurach: Lebenshilfe-Ersthelfer werden zu Helden
Autor: Isabel Schaffner
Herzogenaurach, Donnerstag, 25. Juli 2024
Am Mittwoch (24. Juli 2024) fuhr ein Bus mit 14 Personen in Herzogenaurach gegen das Haus der Lebenshilfe. Menschen aus diesem Haus kümmerten sich daraufhin um die Verletzten - BRK und Bürgermeister drücken ihre Hochachtung aus.
Ein Midi-Linienbus mit 14 Personen an Bord ist in Herzogenaurach am Mittwochmorgen (24. Juli 2024) aus unbekannter Ursache gegen eine Hauswand geprallt. Wie inFranken.de berichtete, erlitten etwa 13 Menschen Verletzungen, davon wurden eine 30-Jährige und ein 15-Jähriger schwer verletzt. Das betroffene Haus an der Straße mit Tempo-30-Beschilderung gehört laut BRK-Rettungsdienstleiter Thomas Heideloff vom BRK Kreisverband Erlangen-Höchstadt zur Lebenshilfe. Zum Unfallzeitpunkt befanden sich Menschen darin.
"Es war für sie ein Schockerlebnis, der Bus ist mit fast voller Geschwindigkeit gegen das Haus geprallt. Es muss ein gewaltiger Schlag gewesen sein", führt Heideloff im Gespräch mit inFranken.de aus. Dennoch hätten sich einige zur Ersten Hilfe bereit erklärt.
Bus trifft Haus in Herzogenaurach - Ersthelfer "haben sich sofort um die Verletzten gekümmert"
Noch vor Ankunft der zahlreichen Rettungskräfte "haben sich die Leute aus dem Haus sofort um die Verletzten gekümmert", lobt Heideloff die Ersthelfer. Das sei nicht selbstverständlich, denn nicht jeder könne sich dazu überwinden. Zumal sie in einer gewissen Weise selbst durch den Unfall betroffen gewesen seien. Ihr Verhalten sei "wie im Lehrbuch" gewesen, fügt er hinzu. "Es waren vollversorgte Patienten" - beispielsweise mit Verbandsmaterial für die Platzwunden. Auch die Übergabe an das ersteintreffende ASB-Team sei hervorragend gewesen.
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Drei Kräfte der Notfallfallseelsorge Erlangen-Höchstadt sprachen im Anschluss mit den Ersthelfern, um noch vor Ort die psychische Belastung so weit wie möglich zu reduzieren. Bürgermeister German Hacker (SPD) reagierte am selben Tag mit einer öffentlichen Nachricht auf den Unfall: "Auf diesem Wege ein großer Dank an alle Einsatzkräfte, die heute Morgen so schnell und zahlreich bei einem schweren Unfall eines Midi-Linienbusses an der Ecke Steggasse/Schütt geholfen haben. Dank an unsere Freiwillige Feuerwehr, ASB, BRK und die Polizei für den hochprofessionellen Einsatz - und ebenso an die Ersthelfer!" Er wünsche den Verletzten "alles Gute und eine baldige und vollständige Genesung".
Nicht immer sind Begegnungen zwischen Privatpersonen und Rettungskräften bei Einsätzen so lobenswert. In den vergangenen Monaten berichteten mehrere fränkische Feuerwehren von Anfeindungen durch Verkehrsteilnehmer. So bedrohten im Mai mehrere Autofahrer die Feuerwehr bei einem Einsatz, woraufhin sich der Kommandant geschockt zu Wort meldete. Weitere Nachrichten aus Erlangen-Höchstadt findest du in unserem Lokalressort.