Biogasanlage Kairlindach: noch keine Entscheidung
Autor: Richard Sänger
Weisendorf, Dienstag, 11. August 2020
Der Marktgemeinderat Weisendorf vertagte am Montag das Thema "Erweiterung der Biogasanlage Gemarkung Kairlindach" mehrheitlich.
Mit den Worten "Schade, dass der Bürgermeister nicht da ist. Ich bin etwas überrascht von der jetzigen Vorlage", eröffnete Hans Kreiner (CSU) die Diskussion. Trotzdem wies Kreiner darauf hin, dass die Erweiterung der Anlage schon interessant sei, schließlich habe sich Weisendorf eine "autarke Energieversorgung" zum Ziel gesetzt.
Für Norbert Maier (Grüne) bleiben die Probleme bestehen, es seien noch viele Fragen offen. Maier unterstützte den Antrag des CSU-Kollegen auf Verschiebung des Tagesordnungspunktes und empfahl, den Rechtsanwalt der Gemeinde hinzuzuziehen.
Fragen zu Details konnte Zweiter Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein (CSU) nicht beantworten, denn das Gespräch mit dem Anlagenbetreiber führte Bürgermeister Heinrich Süß (UWG).
Friedrich Mümmler (FW) sprach sich gegen eine Vertagung aus. Er erinnerte an den Bürgerentscheid, bei dem sich die Mehrheit für das Sondergebiet "Biogas" entschieden habe: "Das ist die Entscheidungsgrundlage und kann im Grunde beschlossen werden", erklärte Mümmler.
Sondergebiet "Biogas"
Der Beschlussvorschlag lautete: Der Marktgemeinderat beschließt, für das aufgezeigte Plangebiet einen Bebauungsplan "Erweiterung der Biogasanlage Gemarkung Kairlindach" aufzustellen. Für den Gültigkeitsbereich des Bebauungsplanes wird ein Sondergebiet "Biogas" festgelegt. Der Flächennutzungsplan sieht bereits für die gesamte Flurnummer 216, Gemarkung Kairlindach, die Nutzung erneuerbarer Energien vor.
Für den Antrag auf Vertagung von Hans Kreiner stimmten schließlich neun der anwesenden 15 Marktgemeinderäte und sechs waren dagegen.
Bereits im Juni 2016 hatte der Marktgemeinderat mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss mit den notwendigen Verfahrensbeschlüssen gefasst. Zu dem Vorentwurf der Planung war im August 2014 die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange durchgeführt worden. Dazu fand im August 2014 im Gasthaus "Alte Schule" in Kairlindach eine Bürgerversammlung statt. Dabei wurde eine Vielzahl von Themen angesprochen, so ein Kernwegenetz-Sanierungsprogramm, eine Leistungsbegrenzung und eine Nahwärmeversorgung für den Ortsteil Kairlindach. Zudem gab es damals zahlreiche Einsprüche und eine Unterschriftenaktion, denn es wurde von den Gegnern ein ungebremstes Wachstum der Anlage befürchtet und dass die Transporte zur Anlieferung der Pflanzensubstrate dann noch mehr zunehmen würden.