Druckartikel: Bei Gospels verlieren die Herzogenauracher ihre "fränkische Coolness"

Bei Gospels verlieren die Herzogenauracher ihre "fränkische Coolness"


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Montag, 24. Juni 2013

Fast bis auf den letzten Platz belegt war die Herzogenauracher Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena beim Gospel-Konzert der Kantorei am Sonntag. "Sie haben die richtige Wahl getroffen, etwas Besseres hätten sie nicht tun Können", sagte Stadtpfarrer Helmut Hetzel zur Begrüßung den Liebhabern von Gospel und Unterstützern der Chöre der Stadtpfarrei voller Überzeugung.
Toni Rotter (l.) spornte wie gewohnt Sänger und Musiker zu Höchstleistungen an. Foto: Manfred Welker


"Die Frage, ob diese Musik in die Kirche passt, erledigt sich von selbst", war seine weitere Botschaft. Denn diese Musik komme aus dem Glauben. Gospel bedeute übersetzt "Frohe Botschaft". Ein stiller Protest für Freiheit, die den Sklaven in den Vereinigten Staaten von Gott zugesagt gewesen sei.

Hetzel riet den Zuhörern auch, beim Gesang mitzugehen und die "fränkische Coolness" abzulegen. Was den Zuhörern nicht schwer fallen sollte, denn die Gesangsformation, bestehend aus Jugendchor, Chorknaben und der Chorgemeinschaft, sorgte für die nötige Stimmung. Hetzel bedankte sich bei den Akteuren, dem Leiter Toni Rotter und den Unterstützern für einen genussvollen Abend.

Der Motivator und Organisator

"Ich habe versucht, die Mitwirkenden zu zählen, es ist mir nicht gelungen", meinte Hetzel angesichts der zahlreichen Sänger auf der Tribüne nur. Dies sei nur möglich, weil es Toni Rotter verstehe, Menschen zu motivieren, mehrere Chorformationen zu organisieren und bei einem Teil des Programms auch zu einer Einheit zusammenzubringen. Dabei müsse er manchmal auch streng sein.

Unterstützt wurden die Chöre beim Konzert von einer Band. Der Saxophonist Markus Rießbeck war auch als Solist zu hören. Zum Einsatz als Gesangssolist kam unter anderem Bernhard Wilfer, der ja schon vor Kurzem bei der Veranstaltung "Baserock" der Musikinitiative Herzogenaurach sein Können unter Beweis gestellt hatte. Dazwischen gestreute Instrumentalstücke erleichterten den Wechsel der Chöre auf der Bühne. Für "From a distance" rekrutierte sich die Solistin aus dem Jugendchor.

Mit Verve wurde "The Lord loves a laughin' man" vorgetragen. Mit "O happy day" animierten die Sänger die Anwesenden zum Mitmachen. Aber auch der unverwüstliche Beatles-Ohrwurm "All you need is love" kam gut an. Die Zuhörer belohnten die Sänger mit begeistertem Applaus. Damit sich der Aufwand lohnte, hatte die Formation das Konzert bereits am Samstag in St. Bonifaz in Erlangen zu Gehör gebracht.