Herzogenaurach: Verena will bei Projekt helfen - und findet dadurch besonderen Freund
Autor: Bernhard Panzer
Herzogenaurach, Samstag, 28. Dezember 2019
Weil sie sich zusätzlich engagieren will, nimmt Verena am Projekt Freizeitassistenz der Lebenshilfe teil. Durch das Projekt hat sie selbst viel gewonnen. Mit dem 26-jährigen Lukas konnte sie einen tollen neuen Freund finden.
Lukas ist kein Mann der großen Worte. Aber das braucht's auch nicht. "Wir verstehen uns auch so", sagt Verena Hoffmann. "Wir sehen uns das an." Die 23-Jährige ist sogenannte Freizeit-Assistentin im Auftrag der Lebenshilfe. Sie begleitet den 26-jährigen Lukas, wenn der in seiner Freizeit mal nicht mit Eltern oder Betreuern unterwegs sein mag. Die beiden, die sich auf Anhieb auch ohne große Worte verstanden, gehen am liebsten zum Bowling.
Lukas Jörg hat Trisomie 21, auch als Downsyndrom bekannt. Er lebt in der Geborgenheit seiner Familie, bei seinen Eltern und den beiden Geschwistern im Lohhofgebiet.
Engagiert als Freizeit-Assistentin: "Mir gibt das auch was zurück"
Und dennoch freut er sich besonders, wenn Verena ihn abholt. Das ist etwas anderes für ihn, da ist eine besondere Beziehung entstanden. Die junge Frau, von Beruf Heilerziehungspflegerin, beschreibt ihre Tätigkeit: "Es ist wirklich mehr als nur aufpassen", sagte sie. "Man ist miteinander". Und obwohl sie auch beruflich mit Menschen mit Behinderung zu tun hat, sieht sie ihre Zeit mit Lukas nicht als Arbeit, wie sie sagt. "Mir gibt das auch was zurück".
Verena ist eine von rund 30 Ehrenamtlichen, die im Rahmen der Freizeitassistenz (FZA) der Lebenshilfe aktiv sind. Sie begleiten erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung oder Sinnesbeeinträchtigung beziehungsweise körperlichen Defiziten bei Aktivitäten in deren Freizeit. Das entlastet zum einen die Eltern und Betreuer, sagt Sibylle Wolter, die Leiterin des Programms. Und für die behinderten Menschen wird eine Teilnahme am gemeinschaftlichen Leben mit Begleitung damit wesentlich einfacher.
Bowlen immer wieder großer Spaß: "Alle freuen sich mit ihm"
Das können Trudi und Wolfgang Jörg bestätigen. Die Eltern von Lukas sehen, wie positiv sich die Verbindung zu Verena für ihn auswirkt. Mit diesem Programm werde sichergestellt, "dass sich die behinderten Menschen im ganz normalen Umfeld bewegen können", sagt der Vater.
Verena bestätigt das. "Alles ist selbstverständlich", sagt sie. Auch wie er sich bewegt, beispielsweise beim Bowlen. "Alle freuen sich mit ihm", sagt sie. Die Nebenbahnen horchen auf, wenn er einen Strike schafft. Und den schafft Lukas oft. "Lukas ist richtig gut", berichtet die 23-Jährige. Auch schon mal besser als Verena. "Er tröstet mich dann".