Bauschutt-Brecher stört Anwohner in der Höchstädter Bahnhofstraße
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 06. Mai 2016
In der Höchstadter Bahnhofstraße klagen Anwohner über Staub, Lärm und Erschütterungen von der mobilen Recycling-Anlage. Der Bauherr hält die Auflagen ein.
Der Abbruch der Höchstadter Aischbrücke ist bisher ohne größere Proteste der Bevölkerung über die Bühne gegangen. Auch das nach dieser Sperrung der Staatsstraße befürchtete Verkehrschaos blieb aus. Nun meldeten sich allerdings die ersten Anwohner der Bahnhofstraße beim FT und klagten über Lärm, Staub und Erschütterungen.
Ursache für diese Klagen ist die mobile Brecheranlage, die am südlichen Rand des Aischtals positioniert wurde und in der seit Mittwoch die Bruchstücke der abgerissenen Aischbrücke zerkleinert werden, um sie dann wieder als Rohmaterial - beispielsweise für den Unterbau von Straßen - verwenden zu können.
"Das Haus zittert"
"Es kann nicht sein, dass eine solche Anlage zwischen drei Grundstücken aufgestellt wird", sagt Sabine Meßmann, die als Mieterin im Dachgeschoss des Anwesens Bahnhofstraße 4 wohnt. Der ein Stockwerk tiefer lebende Vermieter Andreas Basarke kann ihr nur zustimmen. Die Anlage mache Lärm und Staub und sorge für Erschütterungen, die das ganze Haus zittern lassen. "Der Festplatz ist groß genug, es wäre nett, wenn man sie woanders aufstellen würde", sagt der Eigentümer zu der Maschine, in der der Bauschutt vom Abbruch der Aischbrücke verarbeitet wird. Die Kritik der beiden Hausbewohner richtet sich auch gegen das Landratsamt, das der Aufstellung der mobilen Bauschutt-Recyclinganlage an diesem Standort zustimmte.
"Die Anlage ist immissionsschutzrechtlich erlaubt", erklärte auf Anfrage Landratsamt-Pressesprecherin Hannah Reuter. Es gebe dafür auch einen wasserrechtlichen Bescheid vom Wasserwirtschaftsamt. Um bei Hochwasser nicht überflutet zu werden, müsse der Lagerplatz für die Überreste der Brücke und auch der Standort für die Brecheranlage auf dieser aufgeschütteten Fläche sein.
Franz Schmaußer, der für das Staatliche Bauamt Nürnberg an der Höchstadter Brückenbaustelle die Aufsicht führt, bestätigt, dass das Material weder im Hochwasserbereich gelagert, noch verarbeitet werden darf. Er habe sich im Haus der klagenden Anwohner umgesehen und sehe die Situation nicht so dramatisch: "Ich habe keine wackelnden Gläser oder umfallende Schränke erlebt."
Um auf Nummer sicher zu gehen, werden am Montag auch in dem Haus Bahnhofstraße 4 Erschütterungsmessgeräte aufgestellt. Ähnliche Sensoren seien bereits um die alte Aischbrücke herum positioniert und auch an einem Haus am nördlichen Aischufer.
Damit die Erschütterungen durch die Brecheranlage so gering wie möglich gehalten werden, sei diese zusätzlich auf Gummireifen gelagert worden. "Wir wollen natürlich nicht, dass das Haus einfällt", sagt Franz Schmaußer. Die Staubentwicklung werde durch ständiges Bewässern in Grenzen gehalten. Bei all dem halte man sich streng an die Vorgaben des Wasserwirtschaftsamtes.
Überhaupt sei die Verarbeitung des Bauschutts vor Ort zeitlich sehr begrenzt. Bereits am kommenden Mittwoch sollen die Brecherarbeiten abgeschlossen werden.