Bau des Heßdorfer Feuerwehrhauses kann beginnen
Autor: Richard Sänger
Heßdorf, Mittwoch, 05. April 2017
Die Vorbereitungen für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Heßdorf laufen bereits. In den kommenden Jahren investiert die Gemeinde enorme Summen.
Einmütig haben die Mitglieder des Finanzausschusses dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung empfohlen, dem Haushalt 2017 zuzustimmen. Der Verwaltungshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit knapp 6,4 Millionen Euro ab und liegt knapp unter dem Vorjahresansatz. Auch das Volumen des Vermögensetats ist geschrumpft: um rund 500 000 Euro auf 3,2 Millionen Euro.
Kommandanten sind sehr zufrieden
Zu Beginn der Sitzung hatten die Kommandanten der drei Feuerwehren in der "Gemeinde Heßdorf das Wort. Sie hatten keinen größeren Bedarf angemeldet, und auch die geplanten Beschaffungen bleiben überschaubar. "Der Haushaltsansatz genügt. Wir beschweren uns nicht. Wenn es so weitergeht, sind wir sehr zufrieden", erklärte der Heßdorfer Kommandant Peter Bock.
Was die Kommune aber zusätzlich anschaffen muss, sind sogenannte Rückflussverhinderer. Bei Bränden wird das Löschwasser über Hydranten aus der Trinkwasserleitung entnommen. Wie Kommandant Bock erklärte, könne dabei es mitunter zu Schwierigkeiten kommen. Möglicherweise könnte mit Schaum versetztes Löschwasser ins Leitungsnetz gelangen und so die Gesundheit der Verbraucher gefährden. Bei einem Unterdruck im Leitungsnetz, den leistungsstarke Löschpumpen hervorrufen könnten, könnten Verunreinigungen auch an weit entfernte Trinkwasserentnahmestellen vordringen, so Bock. Rückschlagventile würden verhindern dann, dass Schaummittel ins Trinkwassernetz gedrückt wird. Auf Vorschlag des Heßdorfer Kommandanten wird die Gemeinde für die drei Feuerwehren je zwei Rückflussverhinderer beschaffen.
Einen weiteren Vorschlag der Kommandanten wird Bürgermeister Horst Rehder dem Gemeinderat zur Beratung vorlegen. Durch Auflagen und Vorschriften werden die ehrenamtlichen Feuerwehrleute zunehmend gefordert.
Feuerwehrmann für den Bauhof?
Deswegen sollte die bereits geplante Stelle des Bauhofes idealerweise mit einem Feuerwehrmann besetzt werden, der dann die Termine mit den Prüfdiensten wahrnehmen, den Schlauchpool betreuen und notwendige Reparaturen an Pumpen und Aggregaten vornehmen kann. Der Bürgermeister sagte seine Unterstützung zu und bedankte sich bei den Kommandanten und den Aktiven für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Dann präsentierte Kämmerer Jörg Hausam dem Ausschuss das Zahlenwerk. Im Verwaltungshaushalt werden für Personal, Schülerbeförderung, Kinderbetreuung, Planungskosten, Abwasserverband und Umlagen über 4,8 Millionen Euro ausgegeben.
Der Vermögenshaushalt schließt in Einnahmen und Ausgaben mit rund 3,2 Millionen Euro ab. Wie der Kämmerer erläuterte, werden sich die Zahlen ab 2018 gewaltig ändern. So werde der Vermögenhaushalt ein Volumen von 10,5 Millionen Euro erreichen.
Rücklagen werden aufgebraucht
Außerdem kalkuliert Hausam in diesem Jahr mit einer Rücklagenentnahme von 3,3 Millionen Euro und im kommenden Jahr von weiteren 3,1 Millionen. "Dann werden wir die Rücklagen nahezu aufgebraucht haben", erklärte der Kämmerer. Der Grund seien die enormen Investitionen, die der Gemeinderat zum Teil bereits beschlossen habe.
So soll in diesem Jahr mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses begonnen werden. Auch das neue Löschfahrzeug HLF 20 wird 2017 ausgeliefert. Für die Generalsanierung der Grundschule müssen laut Kämmerer 1,2 Millionen Euro aufgewendet werden, hinzu kämen Investitionen in die Abwasseranlage von rund 1,1 Millionen Euro.
Der Kämmerer kündete auch an, dass die Gemeinde in den Jahren 2019 und 2020 Kredite aufnehmen muss, denn dann werde die Generalsanierung der Grundschule so richtig zubuche schlagen.
Aufgrund der prognostizierten Steuereinnahmen sind Bürgermeister und Kämmerer jedoch optimistisch, dass sich die finanzielle Lage der Gemeinde in wenigen Jahren entspannen wird und auch wieder Rücklagen gebildet werden können.