Fortuna Kulturfabrik: Balken auf der Galerie wird zum Streitobjekt
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 26. April 2017
Unter den Höchstadter Stadträten gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Sichtbehinderung in der Fortuna Kulturfabrik.
Von der Galerie aus hat man eigentlich einen guten Überblick über den großen Saal der Fortuna Kulturfabrik. Dieser Blick wird allerdings dann gehörig getrübt, will man das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Die metallene Abdeckung der Glasbrüstung stört.
Der die Sicht behindernde Balken sorgt in Höchstadt für Diskussionen seit es ihn gibt. Schon 2014 hatte die CSU-Fraktion einen Antrag gestellt, etwas gegen die eingeschränkte Sicht zu tun. Das Architekturbüro Wiesneth ließ die Situation prüfen mit dem Ergebnis, dass man zum Preis von 17 400 Euro eine neue Glasbrüstung einbauen könnte, die vermutlich ohne einen solchen Balken auch den Sicherheitsvorschriften genügen würde.
Kaum mehr Klagen
Am Dienstagabend befasste sich der Kulturausschuss mit diesem Thema und der Frage, ob die 17 400 Euro ausgegeben werden sollten. Nein, meinte Jeanette Exner (JL). Sie würde die Brüstung lassen, wie sie ist. Exner sei oft vor Ort und habe schon länger keine Beanstandungen mehr mitbekommen. In den Reihen der CSU sieht man das anders. Wenn "ohne mit der Wimper zu zucken" 45 000 Euro für ein Glasdach am Eingang bewilligt werden, könnte man auch für die Hälfte den Balken beseitigen, meinte Franz Rabl.
Kunstfreund Eberhard Ranger (JL) ist der Balken auf jeden Fall ein Dorn im Auge. Gerade bei Theaterstücken sei die Mimik entscheidend und von der bekomme man auf der Galerie nicht viel mit. Ranger schlug vor, die jetzt verbauten Scheiben für das Vordach am Eingang zu verwenden. Was aber nicht so einfach sei, erklärte Architekt Fritz Wiesneth. Ihn störe die Abdeckung der Brüstung auch. Die sei aber kein Planungsfehler gewesen, betonte er. Vielmehr war das Vorgabe der Statik.
Test für 1800 Euro
In der längeren Diskussion kam die Frage auf, ob man nicht den Balken einfach abmontieren könnte. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) schlug vor, man sollte mit einer so genannten Klöppelprüfung testen lassen, ob das verbaute Glas nicht auch ohne Bügel den Anforderungen genügen würde. Die Kosten für einen solchen Test bezifferte Architekt Wiesneth auf nur 1800 Euro. Mit 6:3 Stimmen beschloss der Ausschuss, diesen Test am verbauten Glas durchführen zu lassen. Halten die Scheiben, hätte man das Problem mit einem Minimalaufwand von 1800 Euro gelöst. Falls nicht, könne man immer noch darüber befinden, wie es weiter geht.