Bald wieder Leben im Schulhaus in Vestenbergsgreuth
Autor: Andreas Dorsch
Vestenbergsgreuth, Dienstag, 09. Juli 2013
In Vestenbergsgreuth kann im Herbst nach einem Jahr Pause eine kleine erste Klasse gebildet werden.
Einige Eltern von Vestenbergsgreuther Kindern, die im kommenden Herbst eingeschult werden, können jetzt die Korken knallen lassen. Ihre Sprösslinge müssen nicht mehr - wie die letztjährigen Erstklässler - ins Schulhaus nach Lonnerstadt gebracht werden. Sie dürfen zum Unterricht in der heimischen Schule in Vestenbergsgreuth bleiben.
Diese freudige Nachricht für Vestenbergsgreuth teilte die Rektorin der Grundschule Lonnerstadt-Weisachgrund, Annett Henkel, am Montagnachmittag den Gemeinderäten aus Lonnerstadt und Vestenbergsgreuth in der Schulverbandssitzung mit.
Insgesamt 29 Erstklässler
Nach der Anmeldung gibt es im kommenden Schuljahr im Bereich des Schulverbands 29 Erstklässler. Damit ist die Bildung von zwei Klassen möglich - ab 28 kann geteilt werden. Laut der Rektorin werden davon 16 Kinder in Lonnerstadt unterrichtet und 13 in Vestenbergsgreuth.
Vestenbergsgreuths Bürgermeister Helmut Lottes (UB) hat damit sein Ziel erreicht, wieder Leben in sein Schulhaus zu bekommen. Im aktuellen Schuljahr steht das Gebäude leer. Zum einen, weil in Vestenbergsgreuth die Kinder fehlen, zum anderen, weil das Haus dringend saniert werden musste.
Lottes ist sich aber auch bewusst, dass nicht alle betroffenen Eltern in seiner Gemeinde diese neue erste Klasse in Vestenbergsgreuth begrüßen. "In einigen unserer Ortsteile gehen die Trampelpfade in eine andere Richtung", stellt der Bürgermeister nüchtern fest und macht kein Hehl daraus, dass es seit Jahren bei der Klassenbildung im Schulverband Streitereien gibt. So manche Bürger aus den Ortsteilen zwischen Vestenbergsgreuth und Lonnerstadt würden ihre Kinder lieber nach Lonnerstadt schicken. Dort steht ein für viel Geld saniertes Schulhaus, aus dem sich die Mittelschule inzwischen komplett verabschiedet hat. Von den verbleibenden Grundschulklassen wird jetzt eine wieder nach Vestenbergsgreuth ausgelagert.
Rektorin Henkel wäre es lieber gewesen, wenn die Grundschule komplett in Lonnerstadt bliebe, muss sich aber dem Wunsch aus Vestenbergsgreuth beugen. Dessen Bürgermeister hat Verständnis, dass aus organisatorischen Gründen für die Schule ein einziger Standort wünschenswert gewesen wäre.
Kombiklasse vom Tisch
Vorerst vom Tisch ist damit das Thema Kombiklasse in Vestenbergsgreuth. Von der Regierung bereits genehmigt, hätten dabei Schüler aus zwei Jahrgängen in einer Klasse in Vestenbergsgreuth unterrichtet werden dürfen. An anderen kleinen Schulen in Bayern wird dieses Modell bereits praktiziert.
Für die künftige erste Klasse in Vestenbergsgreuth war laut Bürgermeister auch etwas "sanfter Druck" auf manche Eltern nötig. "Wahlmöglichkeiten hatten sie nicht", gesteht Lottes. Er möchte mit der eigenen ersten Klasse "den Kleinen zeigen, dass sie (als Vestenbergsgreuther) zusammen gehören.
Jetzt muss nur noch die Sanierung des Schulhauses bis September soweit abgeschlossen sein, damit wenigstens ein Klassenzimmer bezogen werden kann.