Druckartikel: Bahamas: ein Paradies mit Problemen

Bahamas: ein Paradies mit Problemen


Autor: Manfred Welker

Herzogenaurach, Freitag, 06. Februar 2015

Am Weltgebetstag richtet sich der Blick der Christen in die Karibik. In Gottesdiensten werden Spenden gesammelt, um unter anderem sexuelle Gewalt gegen Mädchen zu bekämpfen. In Herzogenaurach fand jetzt ein Vorbereitungstreffen statt.
Die Otto-Band mit Edi Düthorn, Johannes Hertel und Helmut Prücklmeier Foto: Manfred Welker


Traumstrände, Korallenriffe, glasklares Wasser: das bieten die 700 Inseln der Bahamas. Sie machen den Inselstaat zwischen den USA, Kuba und Haiti zu einem touristischen Sehnsuchtsziel. Die Bahamas sind das reichste karibische Land und haben eine lebendige Vielfalt christlicher Konfessionen. Aber das Paradies hat mit Problemen zu kämpfen, heißt es in einer Pressemitteilung des deutschen Komitees zum Weltgebetstag: extreme Abhängigkeit vom Ausland, Arbeitslosigkeit und erschreckend verbreitete häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder.
Sonnen- und Schattenseiten ihrer Heimat - beides greifen Frauen der Bahamas in ihrem Gottesdienst zum Weltgebetstag 2015 auf. In dessen Zentrum steht die Lesung aus dem Johannesevangelium (13,1-17), in der Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht. Hier wird für die Frauen der Bahamas Gottes Liebe erfahrbar, denn gerade in einem Alltag, der von Armut und Gewalt geprägt ist, braucht es tatkräftige Nächstenliebe auf den Spuren Jesu Christi.
Rund um den Erdball gestalten Frauen am Freitag, 6. März, Gottesdienste zum Weltgebetstag. Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche sind dazu eingeladen. Alle sollen beim Weltgebetstag von den Bahamas erfahren, wie wichtig es ist, Kirche immer wieder neu als lebendige und solidarische Gemeinschaft zu leben. Ein Zeichen dafür setzen die Gottesdienstkollekten, die Projekte für Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt unterstützen. Darunter ist auch eine Medienkampagne des Frauenrechtszentrums "Bahamas Crisis Center" (BCC), die sexuelle Gewalt gegen Mädchen bekämpft.
Auch in Herzogenaurach laufen die Vorbereitungen für den Weltgebetstag auf Hochtouren. Eine Gruppe um Nicole Schmitt, Katharina Raith, Anneliese Bittner, Monika Thoma, Maria Hertel, Birgit Düthorn und Brigitte Kreppel hatte dazu jetzt in den Pfarrsaal von St. Otto eingeladen.
Für das Plakat zum Weltgebetstag wählte die Künstlerin Chantal E.Y. Bethel Flamingos aus, die Nationaltiere der Bahamas, die sich vor den Strahlen der Sonne verneigen, Symbol der Anwesenheit Gottes.

Informiert beten - betend handeln

Die Aktionen des Weltgebetstags über soziale, politische und religiöse Grenzen hinweg haben Chancengleichheit und bessere Lebensbedingungen für alle zum Ziel. Das Motto "Informiert beten - betend handeln" steht für die Verbindung von Spiritualität und Engagement in Kirche und Gesellschaft.
Für die musikalische Umrahmung des Vorbereitungstreffens sorgte die Otto-Band, bestehend aus Edi Düthorn, Johannes Hertel und Helmut Prücklmeier. Da das Essen mit der Familie für die Menschen auf den Bahamas sehr wichtig ist, gab es nach dem offiziellen Teil Spezialitäten wie Rice and Peas (Reis und Bohnen), Fischfilet in Tomatensoße, Maispudding mit Karamellsoße, Bahamas-Kartoffelsalat, Rumkuchen und tropischen Fruchtsalat, Kürbissuppe sowie scharfe Fleischklößchen in saurem Paprikagemüse. Die Gerichte wurden von Helferinnen wie Betty Berner, Renate Nagel, Andrea Rösch und Gertrud Limmert teilweise zu Hause, aber auch in der Küche des Pfarrsaals von St. Otto zubereitet.