Auf der Flucht vor der Armut
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Mittwoch, 06. März 2013
Die Polizei überprüfte in Höchstadt einen ungarischen Ford Transit mit 15 Rumänen. An ihren Angaben, in Frankreich Arbeit suchen zu wollen, hatten die Beamten ihre Zweifel.
Sie wollten angeblich nach Frankreich, um dort mit "leichten Gartenarbeiten" Geld zu verdienen - die zwölf Rumänen, die am Mittwochvormittag in der Brückenstraße in Höchstadt in eine Polizeikontrolle gerieten. Die zwölf Männer aus Südosteuropa saßen samt ihrem Gepäck in einem für neun Personen zugelassenen Ford-Transit mit ungarischem Kennzeichen.
Sie mussten mit auf die Dienststelle der Höchstadter Polizei. Dort wurden ihre Pässe kontrolliert. "Und dabei ist es auch geblieben", erklärte Höchstadts stellvertretender Dienststellenleiter Gerhard Backert.
Neun der Rumänen durften die Fahrt in dem ungarischen Auto fortsetzen. Die drei, die zuviel waren, hatten - zur Verwunderung der Polizeibeamten - sofort jemand erreicht, der sie abholte.
So richtig geglaubt hat ihnen die Polizei die Geschichte mit der leichten Gartenarbeit in Frankreich aber nicht. "Wir gehen davon aus, dass sie hier auf Betteltouren gehen wollten", sagte Backert. Rumänische Bettlergruppen habe man schon den ganzen Winter über in unserem Raum beobachtet. Sie kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, bevorzugt in den Raum Röttenbach/Adelsdorf.
Die Polizei warnt davor, die Fremden ins Haus zu lassen. Jede Gelegenheit, die sich bietet, werde genutzt, um etwas mitzunehmen. Häufig geben sich die nur gebrochen Deutsch sprechenden Menschen als Überschwemmungsopfer aus. Backert hat irgendwo aber auch Verständnis: "Das Problem der Armutsflüchtlinge ist jetzt bei uns angekommen."