Auch Höchstadt hat Don Camillo und Beppone
Autor: Johanna Blum
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 28. Februar 2017
Bei der Höchstadter Rosenmontagsparty bebte die Kulturfabrik. Bürgermeister und Dekan begeisterten das Publikum, und auch "Die Dorschn" gaben alles.
Ordentlich Gas gegeben hat der Automobilclub Höchstadt/Aisch und das Team Riegler bei der großen Rosenmontagsparty in der Fortuna- Kulturfabrik. Die etwa 350 bunt und fantasievoll maskierten Besucher genossen das tolle Programm.
Ob im Kultursaal, auf der Galerie oder im Jugendzentrum, in allen Räumen ging so richtig die Post ab. Die fünf klasse Musiker von "Jump 5" heizten dem närrischen Volk von Beginn an ordentlich ein, die Musik riss die Besucher mit und lockte sie auf die Tanzfläche.
Prominenz denkt an den Ruhestand
Ein besonderer Höhepunkt war der Auftritt von Don Camillo (Dekan Kilian Kemmer) und Beppone - mit fränkischem B - (Bürgermeister Gerald Brehm). Viel war in den letzten 20 Jahren passiert, und das galt es aufzuarbeiten. Da beide schon etwas in die Jahre gekommen waren, wollten sie eigentlich ihre Rente berechnen lassen. Beppone schob sich am Rollator durch den Saal zur Bühne und Don Camillo folgte ihm schwer schnaufend auf Krücken gestützt.
Don Camillo rackert nun schon 27 Jahre in Höchstadt, und da darf er schon mal ans Aufhören denken. Auch Beppone könnte sich nach 21 Jahren als Bürgermeister in den Ruhestand begeben. Hochwürden erinnerte sich an die Zeiten, als er mit Beppone noch auf Reisen ging. Immer wieder musste Jesus vom Himmel aus seinen vorlauten Priester ermahnen.
Ein gefährliches Pflaster
Vom gefährlichen Herzogenauracher Pflaster sprachen die beiden. Dort habe man täglich "Hacker-Angriffe". Über die russische und irische Gastfreundschaft plauderten sie. In den Partnerstädten beschränke sich alles aufs Essen und Trinken. Aber auch in Höchstadt sei es nicht anders, "schau mer nur die Ranzen der Höchstadter an!" Der Gekreuzigte sprach vom "Don Promillo aus dem Aischgrund".
Nach lebhaften Diskussionen und viel Gelächter kamen beide dann zu dem Schluss, dass sie doch noch weiter rackern wollten, weil Höchstadt so einzigartig und liebenswert sei. Großen Applaus gab es am Ende für Jesus (Peter Baier) und das Duo, das, wenn's drauf ankommt, doch zusammenhält.
Fränkisches Gschmarri
Das Traumpaar "Die Dorschn" (Sabine und Harald) sorgte mit fränkischem Gschmarri für Heiterkeit und strapazierte die Lachmuskeln der Gäste. Dem Dekan rieten sie, doch zehn Euro Eintritt in die Kirche zu verlangen, dann wäre sie vielleicht wieder voller. Über Baumbestattungen, die viel billiger als normale Beerdigungen seien, unterhielten sie sich: "Mancher wär' scho viel früher gstorbn, wenn er sich's hätt' leisten könna." Der Sportladen im neuen Einkaufscenter dürfe nicht so groß werden, weil sonst Adidas und Puma zusperren müssten. Und über die vielen Einbrüche in Höchstadt Süd müsse man sich nicht wundern, da die Einbrecher ja wüssten, dass die Polizei erst über Loscherd fahren muss. Früher hätte es in Höchstadt mehr Geschäfte als Parkplätze gegeben - heute sei es genau andersherum. Die beiden wurden mit "Faschingsraketen" belohnt.
Christian Steiner, das Riegler-Team und Andrea Krapf mit ihren Helfern sorgten dafür, dass niemand Hunger oder Durst leiden musste. Leider musste die Überraschungsmitternachtsshow des HEC-Männerballetts kurzfristig wegen einer Verletzung abgesagt werden. Zum Trost dürfen alle Gäste mit ihrer Party-Eintrittskarte am kommenden Freitag das nächste HEC-Spiel kostenlos besuchen.