Druckartikel: Aschbacher Fleiß und Zähigkeit siegen

Aschbacher Fleiß und Zähigkeit siegen


Autor: Evi Seeger

Aschbach, Dienstag, 17. Mai 2016

Das Freibad ist praktisch neu und bleibt als Treffpunkt erhalten. Das war eine langer, steiniger Weg für seine Fürsprecher.
Bademeister Martin Bund wird über das neue Aschbacher Freibad wachen. Foto: Evi Seeger


Bademeister Martin Bund steht Gewehr bei Fuß: Am Samstag, 21. Mai nimmt das neue Aschbacher Freibad seinen Betrieb auf. Bereits einen Tag vorher, am Freitag, 20. Mai findet um 16 Uhr die offizielle Einweihung statt.
Beim Ortstermin schien Schlüsselfelds Bürgermeister Johannes Krapp ebenso glücklich über das vollendete Werk wie Bernhard Seeger, Krapps Stellvertreter aus Aschbach. Auch Renate Gojtka und Alexander Schell von der Schwimmbadinitiative können aufatmen. Die Stadt Schlüsselfeld investierte 2,7 Millionen Euro - ein finanzieller Kraftakt.

Die Aschbacher haben um ihr Bad gekämpft und bereits 2006 eine "Schwimmbadinitiative" ins Leben gerufen. Als es 2011 aus sicherheitstechnischen Gründen geschlossen werden sollte, haben sie eine Unterschriftenaktion gestartet. Im März 2012 entschieden sich die Aschbacher in einem Bürgerentscheid mit knapper Mehrheit für die Sanierung des Freibads.



"In Aschbach war immer ein Schwimmbad da", begründet Bernhard Seeger den Tatendrang, mit dem sich die Bürger für das Bad starkmachten. "Es war der Treffpunkt in Aschbach, vor allem für die Jugend", ergänzt Renate Gojtka von der Schwimmbadinitiative. Als das Bad geschlossen war, habe dieser Austausch gefehlt.
40 Jahre hatte die Einrichtung bereits auf dem Buckel und entsprechend marode war sie. Die jährlichen Instandsetzungsarbeiten wurden immer umfangreicher. Nicht nur die Fliesen waren schlecht, auch der Beckenkopf war abgerissen, so dass das Bad zunehmend Wasser verlor. Natürlich war auch die gesamte Technik veraltet. Mit einer Sanierung war es daher nicht getan.

Heute präsentiert sich das Freibad praktisch als kompletter Neubau. Geblieben sind allein die Lage am sonnenverwöhnten Hang oberhalb der Ortschaft und das Versorgungsgebäude. Es wurde bis auf die Grundmauern entkernt und nach heutigen Anforderungen eingerichtet.


Fast doppelt so viel Eigenleistung

Ein Werk, das vor allem die Schwimmbadinitiative übernommen hat. Aus den versprochenen 4500 Stunden Eigenleistung wurden mehr als 7000, die 177 freiwillige Helfer am Nutzbau leisteten. Begonnen wurde im März 2015. Nach dem Abreißen und Entkernen wurde gemauert, betoniert, verputzt, gefliest, gestrichen, Elektro- und Wasserinstallation verlegt.

Das Bad hat jetzt ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein Erlebnisbecken mit Wasserkanonen, Wasserpilz und Breitbahnrutsche sowie ein Kinderplanschbecken samt einer kleinen Rutsche und Schiffchenkanal.
Auf der untersten Ebene gibt es außerdem eine Bobbycar-Bahn für die Kleinsten. Mit einer Rampe ist das gesamte Gelände behindertengerecht und für Kinderwagen geeignet.

Umkleidekabinen, Schränke, Duschen, Toiletten, der Raum für den Bademeister sind im Nutzbau oberhalb des Badebereichs untergebracht. In dem mit einer Küchenzeile ausgestatteten Kiosk wird ein ortsansässiger Gastronom dafür sorgen, dass die Badegäste nicht Hunger oder Durst leiden müssen.

Auf dem Dach wurde eine Solaranlage installiert, die für die Erwärmung des Badewassers sorgt. Bademeister Martin Bund wird über allem wachen.

Die Pfarrer Wolfgang Dettenthaler und Johannes Kestler werden bei der Einweihung den kirchlichen Segen spenden. Umrahmt wird die Feier durch die Blaskapelle Aschbach. Nach dem offiziellen Teil sorgen DJ Alex und DJ Winni für einen stimmungsvollen Ausklang.