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Anderes Konzept: Im einstigen "Wein&Fein" gibt's bald Takeaways


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Freitag, 01. Dezember 2017

2018 zieht wieder Leben ein im einstigen "Wein & Fein" in der Hauptstraße, das zuletzt das "Turmkämmerla" gewesen ist.
Im Innern ist das kleine Lokal fast leer geräumt. Im kommenden Jahr soll es wieder mit Leben erfüllt sein.  Fotos: Bernhard Panzer


Es war im Januar 2014, als das legendäre "Wein & Fein" in der Hauptstraße seine Pforten schloss. Nach 17 Jahren verabschiedeten sich die Gründer, das Geschwisterpaar Johannes May und Marion Galster. Eine von vielen Gästen erhoffte Rückkehr gab es nicht.

Und dennoch blieb das kleine, etwas versteckt gelegene Lokal am Türmersturm nicht verwaist. Mehrere Pächter versuchten ihr Glück, manche vergeblich, und der letzte hätte gerne weitergemacht. Doch Heiko Dilger, er war gleichzeitig Vorsitzender der Förder- und Werbegemeinschaft, zog es in die Schweiz. Dort leitet er in Davos jetzt ein Hotel. Seither ist wieder Ruhe eingekehrt, die Herzogenauracher warten darauf, dass neues Leben einzieht.

Die Beschilderung weist noch heute auf das "Turmkämmerla" hin, doch innen ist alles sauber leer geräumt worden. Bis auf ein Holzregal. Und noch etwas ist verschwunden: das Schild des Maklers, das die Immobilie potenziellen Pächtern anbot. Seither häufen sich die neugierigen Blicke der Passanten: Tut sich das was?

Ja, es tut sich was. Hausbesitzer Jürgen Bauer hat einen neuen Pächter gefunden. Besser gesagt, eine Pächterin: Die 30-jährige Romy Greiling hat am Freitag unterschrieben. Mit ihr kommt auch ein neues Konzept in das kleine Restaurant, das künftig eher als eine Art Ladenlokal geführt wird. Denn das Angebot ändert sich: Statt erlesener Weine und gehobener Gastronomie, wie es das "Wein & Fein" präsentierte, oder einer Vesper und regionalen Leckereien, wie sie im "Turmkämmerla" gereicht wurden, wird es künftig Takeaways geben. Gerade passend für die kurze Mittagspause oder den Snack zwischen den Meetings, wie Greiling erklärt. Man kann im Lokal essen oder die Sachen mitnehmen - Takeaways eben.


Suppen und Sandwiches

So soll es etwa ab März Sandwiches und Suppen geben, Salate und Cookies und was Fruchtiges danach. Die Waren stehen in Regalen, entweder warm oder gekühlt, und werden von den Kunden selbst ausgesucht und an einer Kasse bezahlt. Und schon ab Mitte Januar wird das ganze Angebot, das die Gastro-Quereinsteigerin zusammen mit ihrem Lebenspartner kredenzt, auch schon auf vier Rädern zu haben sein. Die beiden lassen sich zurzeit einen Foodtruck anfertigen, und zwar in Großbritannien. Mit dem wollen sie dann von Firma zu Firma fahren, auch in Herzogenaurach. Aber eigentlich sei es eher ein Catering-Truck, sagt die junge Frau.

Auf die Idee sei sie bei einem Aufenthalt in Chicago gekommen, wo sie auf diese Art der Mittagsgastronomie stieß. Mittags hätten ja die wenigstens Zeit, lange zu warten. Dort habe das Prinzip gut geklappt, das auf Schnelligkeit ausgerichtet ist. Schnell und gesund - so soll's werden.
Der Name ist auch schon gefunden: "Fritz Royal" verspricht "die bodenständige Küche mit dem gewissen Etwas von nebenan", schwärmt sie schon jetzt. Also man geht "zum Kumpel von nebenan, der für mich kocht", sagt die gebürtige Thüringerin aus der Nähe von Jena, die es zum Studium nach Erlangen verschlug.