Anbau für Asylbewerber nur mit Betreuung
Autor: Andreas Dorsch
Höchstadt a. d. Aisch, Dienstag, 08. April 2014
Die Gemeinschaftsunterkunft am Lappacher Weg in Höchstadt soll um acht Zimmer erweitert werden. Der Bauausschuss lehnt den Antrag erst einmal ab und sieht noch Gesprächsbedarf.
Nicht so ohne weiteres zustimmen wollte der Bauausschuss des Höchstadter Stadtrats am Montagabend der Erweiterung des Asylbewerberwohnheims am Lappacher Weg. Dort leben rund hundert Flüchtlinge aus vielen verschiedenen Nationen. Der Eigentümer des Gebäudes, Harald Gemmel aus Gilching, möchte die Unterkunft um acht Zimmer erweitern.
Die Stadträte im Ausschuss waren sich einig, dass vor einer Zustimmung noch "Gesprächsbedarf" herrscht. Die Unterkunft brauche einen Hausmeister und bessere Betreuung, forderte Georg Schockel (CSU). Es müsse auch Wert darauf gelegt werden, dass Ordnung herrscht. Aber bevor an anderer Stelle in der Stadt über den Bau von weiteren Unterkünften für Asylbewerber nachgedacht werde, sollte man dann doch am Lappacher Weg erweitern lassen.Würde der Eigentümer sich auch auf eine Sanierung des bestehenden Gebäudes einlassen, hätte man nichts gegen einen Anbau, war die Meinung im
In der Betreuung der Asylbewerber ändert sich derzeit schon einiges. Am 9. Mai wird die Diakonie Bamberg-Forchheim offiziell eine Beratungsstelle in dem Wohnheim in Höchstadt eröffnen. Aber bereits seit Dezember 2013 ist Diana Könitzer von der Diakonie vor Ort, und hilft, wo sie nur kann. Mit der Regierung von Mittelfranken ist ihr Einsatz abgestimmt. 20 Stunden stehen ihr in der Woche zur Verfügung. "Die Leute haben einen sehr hohen Beratungsbedarf in allen Lebenslagen", hat Könitzer schon festgestellt.
Unterstützt wird sie von der evangelischen Kirchengemeinde in Höchstadt. "Wir haben zu lange die Augen davor verschlossen, dass wir so viele Flüchtlinge in Höchstadt haben", stellt Pfarrer Fritz Schäfer fest. Er sieht in der Unterkunft am Lappacher Weg zudem einen Renovierungsstau.
Auch wenn die Betreuung verbessert werden müsse habe man es in Höchstadt doch geschafft, Menschen in schwieriger Lebenslage zu helfen, sagt der Geistliche. Er geht davon aus, bald noch mehr solcher Menschen helfen zu müssen. "Wir haben das Problem einer neuen Völkerwanderung", sagt Pfarrer Schäfer.