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Aischpark-Center: Einkaufen eine Nummer kleiner?


Autor: Sabine Memmel

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 01. April 2016

Das Raumordnungsverfahren zum Aischpark-Center ist abgeschlossen. Gefordert wird eine kleinere Gesamtverkaufsfläche, als sie vom Investor vorgesehen ist.
So sieht die Planung des Investors für das Aischpark-Center aus. Illustration: Projektentwickler und Architekt Ralph Küster


Das Raumordnungsverfahren zum geplanten Fachmarktzentrum "Aischpark- Center" am Kieferndorfer Weg ist abgeschlossen. Darüber informierte gestern die Regierung von Mittelfranken. Wochenlang sorgte das Einkaufszentrum vor allem bei den Geschäftsleuten in der Innenstadt für Gesprächsstoff.

Für sie dürfte das Ergebnis des Verfahrens zumindest ein kleiner Teilerfolg ihrer Bemühungen, die Innenstadt zu stärken, sein. Einwendungen und Hinweise von 34 Behörden, Institutionen und Kommunen sowie 47 Bürgern wurden von der Regierung von Mittelfranken in ihrer Beurteilung berücksichtigt. Ergänzend wurde eine Auswirkungsanalyse erstellt, deren Ergebnisse ebenfalls in die Bewertung einflossen.


In der Stadt niemand erreichbar

Das jetzt veröffentlichte Resultat: Die Erfordernisse der Raumordnung sind nur dann erfüllt, wenn die zulässige Gesamtverkaufsfläche des Aischpark-Centers auf höchstens 13 140 Quadratmeter beschränkt ist. Davon maximal 2800 Quadratmeter für Lebensmittel und Getränke, 7340 Quadratmeter für Sortimente des Innenstadtbedarfs und 3000 Quadratmeter für sonstige Sortimente wie Garten- und Zoobedarf.

Der Bamberger Investor des Einkaufszentrums plante das Aischpark-Center mit 25 Geschäften dagegen auf 16 150 Quadratmetern und damit einer deutlich größeren Gesamtverkaufsfläche, als sie jetzt von der Regierung von Mittelfranken zugelassen ist. Nach Eingang des Schreibens der Regierung gegen 13 Uhr waren telefonisch weder Bürgermeister Gerald Brehm (JL) noch Mitarbeiter der Stadt für eine Stellungnahme zu erreichen.

Im November vergangenen Jahres signalisierte der Großteil des Stadtrats seine Zustimmung zum Einkaufszentrum. Nur SPD-Stadtrat Philip Käs und die Mehrheit der CSU-Fraktion stimmten dagegen. Deren Sprecher Michael Schwägerl kritisierte in der damaligen Sitzung die vorgesehene Größe des Aischpark-Centers. Er sei nicht grundsätzlich dagegen, wollte das Fachmarktzentrum aber gerne in einer deutlich abgespeckteren Form sehen.
Brehm wehrte sich in der Sitzung gegen den Vorwurf, in der Vergangenheit sei in der Innenstadt nichts geschehen. Er erinnerte an das Gesundheitszentrum, das Wohn- und Geschäftshaus am Vogelseck, den Parkplatz im Engelgarten und knapp 50 Fassadenerneuerungen, die die Stadt gefördert habe. "Das Besondere" solle auch weiterhin in der Innenstadt bleiben. Im Aischpark-Center sehe Brehm aber eine historische Chance für Höchstadt.

Anbindung an ÖPNV

Die Regierung von Mittelfranken verlangt in ihrer Beurteilung auch, eine ausreichende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr herzustellen. In nachfolgenden Verfahren seien zudem auch noch Nachweise zu erbringen, dass die umliegenden Verkehrsknotenpunkte ausreichend leistungsfähig bleiben und dass ein vermehrter Oberflächenwasserabfluss keine unwesentlichen Auswirkungen für Unterlieger an der Aisch hat.

Als Ankermieter im Aischpark-Center sind vom Investor angedacht unter anderem der Lebensmittelmarkt Rewe, die Drogerie dm, Bekleidungsfachmärkte wie H&M, ein Dehner-Gartencenter sowie ein Elektrofachmarkt.
Der landesplanerischen Beurteilung der Regierung von Mittelfranken kommt für sich alleine keine unmittelbare Rechtswirkung im Hinblick auf die Zulässigkeit des Vorhabens zu. Ihr Ergebnis fließt jedoch in das nachfolgende Bauleitplanverfahren ein und ist im Baugenehmigungsverfahren zu berücksichtigen.

Die Beurteilung kann auf der Internetseite der Regierung von Mittelfranken (www.regierung.mittelfranken.bayern.de) unter "Aktuelle Themen" abgerufen werden.