Adidas: Landen nun Millionen Yeezys im Müll? Schwere Entscheidung nach Kanye-Skandal
Autor: Beatrice Schuberth
Herzogenaurach, Donnerstag, 09. März 2023
Einst meldete der Sportartikelhersteller Adidas noch Hochzahlen - 2022 sind die Umsätze jedoch deutlich eingebrochen. Nun könnte es für den Konzern noch einmal richtig teuer werden: Landen die Yeezy-Sneaker nach der Kontroverse mit US-Rapper Kanye West in der Tonne?
"Wir können die Ware vernichten oder verschenken oder verkaufen und den Erlös spenden": Das sind die drei Optionen, die für Adidas nach dem Debakel mit Skandal-Rapper Kanye West zur Debatte stehen. Laut dem neuen Adidas-Chef Björn Gulden befinden sich im Lager des Dax-Unternehmens mehrere Millionen Paar Sportschuhe der Submarke Yeezy - einer Kooperation mit dem Musiker.
Ye - wie Kanye West sich mittlerweile umbenannt hat - hatte in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufregung gesorgt. Weil er sich mehrmals antisemitisch geäußert habe, beendete Adidas seine Zusammenarbeit mit dem Rapstar 2022.
Nach Skandal um Kanye West: Was passiert nun mit den Yeezys im Wert von 1,2 Milliarden Euro?
Eigentlich sieht Adidas von einem Verkauf der begehrten Treter ab: Laut den Verträgen würde dann eine gewisse Summe an Kanye West fließen. Weiter unterstützen will das Unternehmen ihn aber auf keinen Fall. Leider sei es nicht möglich, das Logo vor dem Verkauf zu entfernen. Landen nun eine Menge funktionstüchtiger Treter im Müll?
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Gegen das Verbrennen der Schuhe haben schon einige Organisationen protestiert - Umweltgruppen finden das ethisch nicht vertretbar und wenig nachhaltig. Schließlich könnten die Schuhe Bedürftigen gespendet werden. Verschenkt man die Sneaker jedoch, landen dieser wieder auf dem Markt - Skandalware gilt als besonders begehrt.
Recycling wäre wohl die Option, die dem Image des Unternehmens am wenigsten schaden könnte - das würde jedoch einen weiteren massiven Verlust für die Kassen des Konzerns bedeuten. Allein 600 Millionen Euro haben die für Adidas einst lukrativen Sneaker dem Unternehmen vergangenes Jahr gekostet, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete.
Adidas: Gerät das Unternehmen jetzt in Schieflage?
Neben der Debatte um die Edelsportschuhe drohen dem Unternehmen weitere wirtschaftliche Einbrüche in China und auch in Russland wird aufgrund des Ukraine-Konflikts nicht mehr verkauft - das war vor ein paar Jahren noch eine Topeinnahmequelle des Konzerns.
Jetzt könnte ein weiterer Umsatzverlust drohen: Neben den verlorenen 1,2 Milliarden sollen weitere 200 Millionen für strategische Veränderungen des Unternehmens genutzt werden - Adidas könnte damit in eine Verlustzone geraten.