Der FT traf sich kurz vor der Verabschiedung mit ihm und er erzählte gerne von sich und seiner schönen Vertretungszeit in Adelsdorf. "Schon seit ich denken kann, war es mein Wunschtraum, Priester zu werden", verrät der engagierte 46-Jährige. Er stammt aus dem kleinen Dorf Poradz in der Nähe der Stadt Labes.  
Mit 19 Jahren trat er ins Priesterseminar in Stettin ein. "Bei uns in Polen besucht man heute sechs Jahre die Grundschule, dann folgen drei Jahre weiterführende Schule. Bis dahin werden alle Kinder zusammen unterrichtet. Dann folgt die Fachschule, das Lyceum, welches als Vorbereitung für ein Studium dient. Nach diesem ,Schulweg' hat man praktisch die Universitätsreife erlangt und ist in der Regel 19 Jahre alt", berichtet er. "Schon als Junge war ich ein eifriger Messdiener, dann Mesner und Organist und zu der Zeit, als der Religionsunterricht noch außerhalb der Schulen erfolgte, war ich Katechet." 
Im Jahr 1996 war seine Magisterarbeit fertig und am 1. Juni des gleichen Jahres empfing er seine Priesterweihe. Anschließend wirkte Pfarrer Jaroslaw ein Jahr als Kaplan in Stettin. "Dann rief mich mein Bischof nach Ostpolen, nach Lublin, der ältesten katholischen Universität Polens. Hier lehrte Papst Johannes Paul II. 25 Jahre lang", fährt er stolz fort. Dort schrieb er sich zum Studium der klassischen Sprachen (Latein, Altgriechisch) ein und schloss dieses im Jahr 2006 mit dem Doktortitel ab. Seitdem lehrt er an der Universität in Stettin lateinische und griechische Sprache und antike Kultur. Im August 2013 kam er als frisch gebackener Professor nach Adelsdorf.  
  
  
  
  
  
    
    
    Wie er zum Sommervertreter der Adelsdorfer Ortsgeistlichen wurde, erzählt er kurz: "Mich hat der damalige polnische Urlaubsvertreter von Pfarrer Hans Eisend, Andreas Posadzy, darauf aufmerksam gemacht, dass er im nächsten Jahr nach Höchstadt zu Dekan Kemmer wechselt, und so bat ich in Bamberg, sein Nachfolger in Adelsdorf zu werden. Seitdem war ich fast jeden August hier in diesem schönen, freundlichen Dorf. Nur zwei Sommer wurde ich nicht gebraucht." 
Pfarrer Jaroslaw hatte sich schnell eingewöhnt. Man fand kaum einen Termin, um ihn zum Essen einzuladen. Die Warmherzigkeit der Franken gefällt ihm sehr. "Man muss sie aber erst gewinnen", weiß er. Auf die Frage,warum er nun nicht mehr kommt, antwortet er zögerlich: "Da gibt es viele Gründe wie zum Beispiel auch die Umstrukturierung der Pfarreien. Ich finde aber einfach, dass es für mich an der Zeit ist, einem jüngeren Priester Platz zu machen. Das tut der Pfarrei gut. Auch wechseln meine Priesterfreunde hier in der Gegend ihre Stellen."