Adelsdorfer Wehr ist auf dem neuesten Stand
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Freitag, 02. Sept. 2016
In Adelsdorf erfahren die Kameraden, die zu einem Notfall ausrücken müssen, jetzt schon direkt im Feuerwehrgerätehaus etwas über den Schaden.
Die Einsatzkräfte sind gewappnet und trainiert für den Ernstfall - und seit Kurzem noch ein bisschen moderner ausgestattet. Am Donnerstagabend stellte die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Adelsdorf ihre neuen Einsatzmonitore vor. Sie wurden mit einem Aufwand von etwa 300 bis 350 Stunden und knapp 3000 Euro Kosten installiert.
Der Vorteil dieser Neuanschaffung ist es, dass die bei Alarm am Gerätehaus ankommenden Einsatzkräfte sofort die wichtigste Information bekommen und so noch vor dem Losfahren erfahren, um welchen Schaden es sich handelt.
Der Vorsitzende der FFW, Thomas Lay, begrüßte neugierige Gäste, unter ihnen Bürgermeister Karsten Fischkal (FW), einige Gemeinderäte und den Ortssprecher. Die Idee zur Anschaffung dieser Monitore war schon längere Zeit in den Reihen der Mannschaft gereift. "Seit einigen Jahren haben wir auch ein selbst finanziertes SMS-Alarmierungssystem im Einsatz, das allerdings zusätzlich zu unseren Piepsern benutzt wird", erklärte Lay.
Neue Anschaffungen für die Wehr
2015 hatte Feuerwehrmann Martin Kalb eine Art Vorprojekt gestartet und von Januar bis April dieses Jahres die erste Software programmiert und eine Art Vorstudie durchgeführt. "Natürlich haben wir nicht lange überlegt und sind der Bitte um Übernahme der Kosten gerne nachgekommen", sagte der Vorsitzende. Für 3000 Euro wurden ein PC, zwei 42-Zoll-Monitore und ein 22-Zoll-Monitor angeschaffen sowie ein Farbdrucker, damit die Alarmfaxe mit der detaillierten Anfahrtsbeschreibung ausgedruckt werden können. Auch eine unabhängige Stromversorgung wurde gewährleistet, nicht zu vergessen die vielen Kabel, um alles zu verbinden. Da Kalb nach einigen Tests in der eigentlich vorgesehenen Software Schwachstellen entdeckt hatte - es handelte sich um eine frei verfügbare Software - suchte er nach einer besseren, jedoch kostenpflichtigen Software.
Die war schnell gefunden. Allerdings musste Kalb erneut einiges programmieren: Es mussten zum Beispiel alle 700 Hydranten einpflegen. Im Juni konnten die Geräte in der Fahrzeughalle montiert werden.
Neu sind auch zwei Tablets, die bei der Atemschutzüberwachung hilfreich sein sollen. Das neue System informiert die aktive Mannschaft beim Eintreffen über die Schadenslage am Einsatzort.
Darüber hinaus hat die FFW Adelsdorf durch diese neue Programmierung die Möglichkeit, ihre Einsatzkräfte zusätzlich noch per Smartphone zu alarmieren. Anhand von Übungsalarmen führten Martin Kalb und Sebastian Hörrlein, der seinen Kameraden unterstützte, die Vorteile des neuen Systems vor.
Einsatzkräfte werden alarmiert
Ein großes Plus ist zum Beispiel, dass der Einsatzleiter sofort weiß, wie viele Einsatzkräfte kommen werden und - sollten es zu wenige sein - weitere Alarme einleiten kann. Jeder Feuerwehrmann, der die dazugehörige App auf sein Handy geladen hat, weiß außerdem, um welche Art von Einsatz es sich handelt, ob größte Eile geboten ist wie bei schweren Unfällen oder Bränden oder ob nur eine Ölspur beseitigt werden muss. Auch die neue Atemschutzüberwachung wurde demonstriert. Man kann den Einsatztrupp nachverfolgen und da alles offiziell dokumentiert wird, kann mit möglichen Regressansprüchen später besser umgegangen werden. Nicht nur Fischkal war begeistert von diesem neuen System. "Ich bin stolz, dass unsere Feuerwehr mit diesem System mehr als up to date ist."
Er dankte den zwei engagierten Feuerwehrkameraden für ihre Mühe, aber auch dem Verein für die Finanzierung des neuen Systems. "Ich hoffe nur, dass dieser Monitor nicht so oft angeht. Aber wenn, dann wisst ihr mithilfe dieser optimalen Technik, was zu tun ist." Kommandant Jürgen Hörrlein versprach in diesem Zuge, dass auch Bürgermeister Fischkal die App auf sein Handy bekommt.