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Adelsdorfer Pfadfinder auf Pippis Spuren


Autor: Johanna Blum

Adelsdorf, Mittwoch, 28. August 2013

Die Großfahrt der Adelsdorfer Pfadfinder hatte heuer Schweden zum Ziel. Regen und ein geklauter Rucksack machten den jungen Leuten zu schaffen. Am Ende aber waren alle begeistert und freuten sich darauf, endlich mal nicht mehr selbst kochen zu müssen.
Die Adelsdorfer Pfadfinder beim Wandern.  Fotos: privat


Die Adelsdorfer Pfadfinder vom Stamm Raubvögel waren auf einer knapp dreiwöchigen Großfahrt. Nach Polen im Sommer 2012 war diesmal Schweden, die Heimat Pippi Langstrumpfs, das Ziel. Trotz einiger Regentage kamen die jungen Leute begeistert zurück und Chris, stellvertretender Stammesführer und Lagerleiter, sowie andere Teilnehmer berichten, was sie erlebt haben:
Gleich am Abend des letzten Schultages machten sich die Raubvögel auf den Weg in den Norden. "Die lange Zugfahrt mit dem vielen Umsteigen - die meisten von uns hatten eine Bahncard - führte uns über Kopenhagen, Dänemarks Hauptstadt, und erst am Mittwochabend kamen wir in Hällefors an. Nachdem wir endlich einen passenden Schlafplatz gefunden hatten, bauten wir unsere Kothen auf und fielen nach einem kurzen Abendessen, das aus den Resten des Reiseproviants bestand, müde auf die Isomatten." Gleich in der ersten Nacht regnete es - für die Pfadfinder nicht ganz so super.
Die zweite Nacht verbrachten sie auf einer einsamen Insel und als erste Aktion stand Kanufahren auf dem Programm. "Das war echt super!", schwärmt Linus. "Drei Tage lang paddelten wir auf den Seen herum. Zwischen den Seen mussten wir unsere Kanus mit Gepäck über Land schleppen. Eine kleine Wasserschlacht zwischendurch gehörte natürlich auch dazu."
"Zufällig haben wir dann auch noch eine Urne am Grund eines Sees gefunden", rufen Niko und Benni dazwischen. Am Abend des dritten Tages mussten die Pfadis die Kanus wieder abgeben, und dann ging's zu Fuß mit vollem Rucksack weiter. So ein Rucksack wiegt etwa ein Drittel des Körpergewichtes, ca. 15 Kilo, und beim Packen muss man drei Mal überlegen, was alles mit soll.
"Von einem Regenguss völlig durchnässt erreichten wir abends unseren Lagerplatz und da kamen doch gleich nette Leute und boten uns was zu essen an", erinnert sich Sarah. Nach einem Besuch in Örebro, der siebtgrößten Stadt Schwedens, bereiteten sich die Adelsdorfer auf den obligatorischen Haijk vor. Neun Tage waren sie in sechs Gruppen, jede alleine auf sich gestellt, unterwegs - mit dem gemeinsamen Ziel Stockholm. Jede Haijksippe schaffte in dieser Zeit zwischen 120 und 150 Kilometer.
Am 13. August trafen sich alle wohlbehalten auf einem Campingplatz am Rand von Stockholm wieder. "Wir erzählten uns gegenseitig am Lagerfeuer unsere Erlebnisse und sangen dazwischen Fahrtenlieder." Nichts Dramatisches war passiert, außer dass sich Olá ein bisschen ins Bein gehackt hatte und von einem Arzt versorgt werden musste.
Bei einem mächtigen Gewitter am Ausruhtag strömte das Wasser sogar durch die Kothen. Doch die Pfadfinder wussten sich zu helfen. Mit einem Spaten zogen Tina und andere Helfer schnell Gräben um die kleinen schwarzen Zelte, bevor alle zum Stadtspiel nach Stockholm aufbrachen. Der Besuch des berühmten Vasa-Museums gehörte natürlich auch zum Programm. Hier bewunderten sie das vollständig erhaltene, 1628 gesunkene Kriegsschiff Vasa und erfuhren viel über seine Geschichte.
Interessant war es auch, die Wachablösung vor dem Stockholmer Königspalast zu beobachten. Jeden Mittag um 12.30 Uhr (am Sonntag um 13.30 Uhr) werden unter musikalischer Begleitung eines Musikkorps die alten Wachen von den neuen abgelöst. Das Gedränge war groß, denn in der Urlaubszeit beobachten natürlich viele Touristen dieses Schauspiel, berichten die Pfadfinder.
Schließlich stand schon das Abschlussessen an. "Wir füllten unsere leeren Mägen mit Schwein, Hähnchen, Fisch und Rind vom Grill, bevor wir uns zum Abschlussfoto aufstellten", erinnert sich Marit. Zu guter Letzt wurde dann in der Nacht vor der Heimfahrt noch Michi's Rucksack hinterhältig geklaut. "Gott sei Dank haben wir ihn später gefunden", erzählt David. "Er war nur total durchgewühlt", ergänzt Linus. "Die Anfänger haben nicht mal mein gutes Beil mitgenommen", wundert sich Michi, der natürlich sein Restgeld in der Hosentasche aufbewahrt hatte.
Den letzten Essenskreis eröffneten die Raubvögel mit einem Lied und bekamen doch prompt von Bewunderern ein paar "Almosen" zugesteckt.
"Nun sitzen wir hier nach knapp drei Wochen Großfahrt und müssen endlich mal nicht mehr kochen", steht zum Schluss in der Großfahrtchronik, die abwechselnd von einigen Teilnehmern täglich geschrieben wird. "Man muss sich ja auch später noch dran erinnern", meint Chris am Ende. "Jetzt können wir uns noch eine Weile ausruhen, bevor die Schule wieder anfängt", freuen sich die Raubvögel.