Adelsdorfer Feuerwehr will hoch hinaus
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Mittwoch, 01. Juni 2016
Die Gemeinde Adelsdorf plant den Kauf eines Fahrzeugs mit Gelenk-Drehleiter für ihre Feuerwehr. Zwei Hersteller sind in der engeren Wahl.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Adelsdorf fand am Dienstagabend die Präsentation eines Fahrzeugs mit Gelenk-Drehleiter unter der Überschrift "Die hohe Kunst" statt, und das Interesse war sowohl bei den Gemeinderäten als auch bei den Feuerwehrlern sehr groß.
Die 26 Jahre alte Drehleiter der FFW Adelsdorf ist in die Jahre gekommen, und spätestens 2018 muss eine neue angeschafft werden. Wieso wird man jetzt schon aktiv? "Ganz einfach", so Bürgermeister Karsten Fischkal (FW). "Die Bauzeit ab Bestellung dauert etwa ein Jahr und vorher haben wir ein halbes Jahr Ausschreibungsphase", erklärt er.
Die Feuerwehr hat sich zusammen mit der Gemeinde bereits umgeschaut und vorerst zwei Hersteller ausgesucht. An diesem Abend wurde auf dem Gelände der FFW die Gelenk-Drehleiter der Firma Rosenbauer, vormals Metz vorgestellt, ausprobiert und fachmännisch begutachtet.
Rettungskorb trägt 500 kg
Im Schulungsraum der Feuerwehr ergriff Jürgen Theuring, zuständig für die Theorie, das Wort. Anhand von Bildern erklärte er eindrucksvoll die Technik, die Bauweise, die Abstützung des Fahrzeugs und vor allem den ganz neu auf 500 kg ausgelegten Rettungskorb, das wichtigste Bauteil des Fahrzeugs.
"Es müssen leider heutzutage immer mehr dickleibige Menschen gerettet werden", merkte er an.Im Praxisteil mit Frank Reinhard draußen auf dem Feuerwehrgelände bestiegen dann der Bürgermeister und die Gemeinderäte Erwin Bergner (FW), nebenbei auch Kommandant der Feuerwehr in Neuhaus, sowie Gerd Stingl (CSU) den Korb. Zusammen mit Frank Reinhard ging es hinauf in luftige Höhen. Allen Zuschauern wurden im Anschluss eindrucksvoll die Vorteile der Rettungs-Gelenkleiter gezeigt.
Fischkal meinte ganz trocken: "Was sein muss, muss sein. Wo heutzutage doch recht eng gebaut wird, ist so eine Gelenkleiter wirklich unerlässlich!" Alle bewunderten den beweglichen Multifunktionskorb, an den man eine normale Trage, eine Schwergewichtstrage, eine Vorrichtung für einen Rollstuhl oder eine Schuttmulde einhängen kann. Und in Sekundenschnelle ist er wieder in einen normalen Korb umgewandelt.
Der Bürgermeister war bereits im Vorfeld mit einem Vertreter der Feuerwehr beim Innenminister, und der Zuschuss vom Bayerischen Staat ist abgesegnet. Obwohl es für ein Fahrzeug 23/12 (Steighöhe 32 Meter) eigentlich keinen Zuschuss gibt - nur für das Fahrzeug 18/12 (Steighöhe 27 Meter) - wurde man sich einig. Ein bedeutendes Argument für die größere Variante war auch, dass dieses Fahrzeug fast genau so teuer ist wie das mit der geringeren Höhe. Die Genehmigung traf am 13. Mai im Rathaus ein.
Nun kann es losgehen, denn auch im Landratsamt wurde schon angeklopft, und da gibt es ebenfalls einen Zuschuss. Den Rest muss dann die Gemeinde übernehmen. "Da so ein Fahrzeug eine Lebensdauer um die 25 Jahre hat, muss man schon vorausdenken und etwas wirklich Gutes anschaffen", so Fischkal am Ende der Demonstration.