Adelsdorfer Einzelhandel ist gut aufgestellt
Autor: Johanna Blum
Adelsdorf, Freitag, 17. November 2017
In Sachen Einzelhandel sind die Adelsdorfer Bürger gut versorgt und werden es auch in Zukunft bleiben - das war das Fazit einer Informationsveranstaltung.
Günter Schramm und Julia Jakobs vom Büro Planwerk aus Nürnberg stellten im Sitzungssaal des Rathauses das von der Gemeinde im Rahmen des Ortsentwicklungskonzeptes (OEK) in Auftrag gegebene Einzelhandelsentwicklungskonzept (EEK) vor.
Für die Gemeinde wurden dabei auch unter Beteiligung von Bürgern Ziele und Maßnahmen entwickelt, die sie für die Anforderungen der Zukunft fit machen sollen. Ziel des Konzeptes ist es, den Bürgern ein bedarfsgerechtes und verbrauchernahes Angebot an Infrastruktureinrichtungen zu bieten und die Attraktivität der Gemeinde als Wohn- und Arbeitsort zu erhalten und auszubauen.
Um umfangreiche Informationen zu erhalten, wurden Befragungen von Haushalten in der Gemeinde sowie von Passanten und Kunden an verschiedenen Standorten durchgeführt. Im Anschluss fanden weitere Erhebungen und Befragungen statt - auch eine Begehung der Großgemeinde, eine Bestandsaufnahme der Einzelhandels-, Dienstleistungs-, Handwerks-, Gastronomie- und weiterer Betriebe sowie Kurzbefragungen von Betrieben.
Das vorgestellte Konzept gab nun Antwort auf die Frage, wie eine "verträgliche" Entwicklung des Einzelhandels in der Praxis aussehen kann. Adelsdorf als Kleinzentrum, die Versorgung der Bürger mit Gütern des täglichen, mittel - bis langfristigen Bedarfs, Versorgungslücken oder Überangebote angesichts des Bevölkerungswachstums, weitere Standorte für die Ansiedlung zusätzlichen Einzelhandels, Ausschlusskriterien, der zukünftige Schwerpunkt der Einzelhandelsentwicklung, Fragen nach dem Schutz des Ortszentrums vor Einzelhandelsbetrieben an anderer Stelle - alles wurde vorgestellt.
Das Konzept soll als sogenannte informelle Planung und interner Selbstbindungsplan ohne Rechtswirkung zu mehr Planungssicherheit und Verlässlichkeit für Einzelhandel, Eigentümer, Investoren und Gemeindeverwaltung beitragen und als Entscheidungsgrundlage für die Zukunft dienen.
Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) leitete die anschließende Diskussion mit den Worten ein: "Noch vor zwei bis drei Jahren hat sich kein Einzelhandelsunternehmen für die Gemeinde interessiert, heute sieht das anders aus." Das Baugebiet Reuthsee sei ein Gewinn für Adelsdorf, meldete sich Buchhändler Christian Schmidt zu Wort.
Eine Anregung wurde laut: Man könne den Tennisplatz und den Bauhof an den Ortsrand verlagern und hier Erweiterungsmöglichkeiten für den bestehenden Markt schaffen. Eine Stärkung des Ortskerns vor allem auch des Schlossbereichs, wäre dringend nötig, um so die Standortqualität weiter zu entwickeln. "Die gastronomischen Angebote für junge Menschen fehlen besonders im Ortskern", so Gemeinderat Uwe Pöschl.
In der Personalfrage meldete sich Manfred Degen von Degen-Food zu Wort, der gerne mehr Personal einstellen würde, aber der Arbeitsmarkt sei leer gefegt, was nicht nur für den Einzelhandel ein großes Problem sei. Günter Kerschbaum aus Neuhaus (Landmaschinen) bestätigte dies auch für seine Sparte. "Wir sind froh, wenn einmal eine Bewerbung eingeht!"
Ein großes Problem sahen die Einzelhändler im zukünftigen Aischpark-Center in Höchstadt. Dies sei für Adelsdorf eine "Blackbox", so Manfred Degen, "aber warten wir erst einmal ab.".
Das EEK fiel für die Gemeinde und den Einzelhandel durchaus positiv aus und es wurde gut veranschaulicht, dass ein überdurchschnittlich großer Teil der Kaufkraft in Adelsdorf bleibt. Kämmerer Christian Jakobs resümierte: "Der vorhandene Bedarf in Adelsdorf wird im Moment gut gedeckt, und was dann kommt, kann durch Flächenerweiterung aufgefangen werden."