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Adelsdorfer Bürgermedaille für Ehrenamtliche


Autor: Pauline Lindner

Adelsdorf, Sonntag, 29. März 2015

Ganz verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten wurden am Freitag in Adelsdorf mit der Bürgermedaille ausgezeichnet.
Karsten Fischkal überreicht Klaus Keil (l.) die Bürgermedaille. Foto: Pauline Lindner


Am Freitagabend gehen viele Weppersdorfer Männer zur Singstunde. Doch diesmal gingen sie stattdessen in die Aischgrundhalle: Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) verlieh im Namen des Gemeinderats dem Gesangverein die Ehrenurkunde für Verdienste um das Gemeinwohl. Geehrt wurde auch die Blutspendegruppe der Rotkreuzbereitschaft Adelsdorf.

Die Bürgermedaille ging an Klaus Keil und Erwin Kotzer, zwei langjährige Ratsmitglieder. Da Kotzer derzeit im Krankenhaus ist, dankte Keil für die Ehrung - mit einem Zitat von Dieter Hildebrandt. Der hat auf die Frage, wie es ihm nun nach der Ehrung ginge, geantwortet: "Ausgezeichnet!"

36 Jahre im Gemeinderat

Für Keil war es ein "bewegender Tag", nach 36 Jahren im Gemeinderat, wo es um das langsame Durchbohren von harten Brettern gehe. Mit Leidenschaft und Augenmaß hatte das einst der Soziologe Max Weber gefordert. "Das habe ich versucht", sagte der früher SPD-Fraktionssprecher, dessen Motto lautet: "Immer die Sache ernst, sich aber nicht so wichtig nehmen."

Kritische Anfragen und Bemerkungen von Bürgern seien alle Ratsmitglieder viel mehr ausgesetzt als die Politiker in höheren Rängen. Die Bürger seien dabei keineswegs immer sachorientiert. Das verlange Geduld. Man müsse Dinge immer wieder erklären. "Aber genau das ist unendlich wichtig", gab Keil, der nur das Amt des Behindertenbeauftragten behalten hat, allen seinen Nachfolgern mit auf den Weg. Fischkal sprach denn auch von der kollegialen Art und jahrelang guten Zusammenarbeit. Ganz besonders hob er Keils Engagement für Barrierefreiheit im Ort hervor. Bei der Rathausplanung oder durch das Projekt Hürdenlos, einen Wegweiser für Gehandicapte durch Adelsdorf.

30 Jahre Blutspendenaktion

30 Jahre gibt es sie schon, die Gruppe, die sich um das Wohlergehen von Blutspendern kümmert. Viermal im Jahr in Adelsdorf kümmern sie sich unter der Leitung von Ingrid Bär und Eta Albrecht um rund 130 Personen und viermal in Röttenbach um 80 bis 90 Personen.

Für das Team plauderte Dieter Rödel aus dem Nähkästchen, wie denn solche Blutspendetermine aus Sicht der ehrenamtlichen Helfer ablaufen. Rödel sei letztlich der Mann, dem er das Bürgermeisteramt verdanke. Als Jugendrotkreuzführer habe er ihn motiviert, seinen beruflichen Weg in Hilfsorganisationen zu suchen. Besonders hat sich Rotkreuz-Kreisgeschäftsführerin Olonska über die Ehrung gefreut, denn Ehrenamtliche stünden auch in ihrer Branche meist im Hintergrund.

Für Sänger im Gesangverein gilt das nicht, sie müssen ab und an auf die Bühne ins Scheinwerferlicht, berichtete Alexandra Schuhmann, die Vorsitzende des Gesangvereins Weppersdorf, in dem rund 20 Männer aus allen Generationen singen. Im Jahr 2001 wählten die Sänger einen 17-jährigen Schüler zu ihrem Chorleiter, Dominik Ignazek. Er leitet ihn bis heute und hat mit ihm ein flottes Repertoire erarbeitet. Mit Sängern, die zum Teil schon 50 Jahre dabei sind.